Warum? Zum Leben zu wenig -zum Sterben zu viel!

Die teilweise sehr bescheidenen Gebäude des Durchschnittshändlers befinden sich in dessen Eigentum und der Geschäftsführer arbeitet in der Hauptsaison (März-Oktober) an die 60-70 Stunden pro Woche. Anders ist es nicht möglich, da es die in Österreich sehr hohen Personalkosten nicht zulassen.

Auch hat Herr Zimmermann mit der zunehmenden Priorität der Kundenbindung völlig recht, jedoch ist jedem einigermaßen profunden Kenner der Zweiradbranche klar, dass es einem kostenbewusst agierenden Motorradhändler/Werkstätte de facto nicht möglich sein kann (auch darf), in der Hauptsaison einen sofortigen Termin ohne Wartezeit zu bekommen. Eineeffiziente Motorrad-Werkstätte muss in der Hauptsaison eine Vorlaufzeit von zumindest zwei Wochen aufweisen, ansonsten hat man übers gesamte Jahr gesehen zu viel Personal.

Zum Thema CI-Vorgaben möchten wir anmerken, dass unsere Importeure großteils sehr realitätsbezogen agieren, das ist schon ok so. Bei der Präsentation einer breiten Produktpalette ist große Vorsicht geboten, diese ist mit Augenmaß und einem "Overview" der Neuzulassungen des jeweiligen Modells vorzunehmen, wobei der Importeur aufgefordert ist, den Händler zu unterstützen und nicht zu strapazieren.

Was Herr Zimmermann mit dem Begriff "geschützte Werkstätte" meint, ist uns völlig unverständlich. Ist Herrn Zimmermann entgangen, dass "Fastfitter" bereits ein Auge auf das Motorrad-Werkstättengeschäft geworfen haben?

Noch gefährlicher sind die laufend und in großer Zahl neu gegründeten Ein-Mann-Werkstätten, welche keine CI-Vorgabe erfüllen müssen, minimale Personalkosten haben und keine Verwaltungsstruktur finanzieren müssen.

Die Beschaffung von Original-Ersatzteilen ist mittlerweile ein Leichtes, man benötigt keinen Fachhändler und Importeur mehr, um mittels Online-Katalog zu Top-Konditionen und just in time z.B. in den Niederlanden Ersatzteile zu bestellen. Diese Entwicklung birgt auch für unsere Importeure das Risiko von Umsatzverlusten. Mit freundlichen Grüßen! Eine Gemeinschaft österreichischer Motorradhändler

Die Redaktion freut sichüber Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.