In den vergangenen 34 Monaten war esüblich, an dieser Stelle von
gestiegenen Neuwagen-Zulassungszahlen in Europa zu berichten. Dieses
Mal ist alles anders, denn im Juli gab es in den 29 untersuchten
Ländern ein Minus von 2,3 Prozent.
Ausschlaggebend für die negativen Zahlen war, dass der deutsche
Automarkt, auf den fast ein Viertel aller europäischen Zulassungen
entfällt, schwächelte, und zwar gleich um 3,9 Prozent im Vergleich
zum Juli 2015. Frankreich, ansonsten das zweitwichtigste Land, büßte
bei den Neuzulassungen sogar um 9,6 Prozentein und wurde von Italien
(+2,6 Prozent) im Juli überholt. Interessant ist ein Blick nach
Großbritannien: Das Brexit-Referendum wirkte sich vorerst noch nicht
aus, die Zulassungen blieben im Juli fast exakt auf dem Stand von
2015. Auch wenn man sich nach außen hin gelassen gibt, dürften beim
VW-Konzern die Alarmglocken schrillen: Denn sowohl die Hauptmarke VW
(-10,6 Prozent) als auch Skoda (-10,5 Prozent) und Audi (-5,2
Prozent) waren im Juli unter den großen Verlierern zu finden, während
die anderen Volumenhersteller unter den Top 10 (bis auf Peugeot mit
einem Rückgang von 10,5 Prozent) im Juli leicht wuchsen.
Übrigens: Noch vor den Produktionseinbußen im August bedingt durch
Probleme mit zwei Zulieferern fiel der Golf-Absatz im Juli um 21,6
Prozent. Das sollte zu denken geben!
Mazda erhöht Absatz in Europa deutlich
Mit rund 3 Prozent Marktanteil ist Mazda auch heuer wieder inÖsterreich die klare Nummer 1 unter den japanischen Herstellern: In
anderen europäischen Ländern ist man auf gutem Wege, verlorenes
Terrain aufzuholen. So stiegen die Neuzulassungen europaweit im 2.
Quartal auf rund 61.000 Stück an, das ist ein Plus von 25 Prozent.
Aber auch in anderen Regionensieht Mazda-Chef Masamichi Kogai
ähnlich positive Tendenzen: Insgesamt verkaufte der Hersteller
zwischen 1. April und 30. Juni weltweit etwa 375.000 Neuwagen.
Interessant: Modelle, die in anderen Regionen besonders gefragt sind
(wie der CX-4 in China und der CX-9 in den USA), werden in Europa gar
nicht angeboten. Das Ziel von Mazda ist es, bis zum Ende des
Fiskaljahres (31. März 2017) weltweit 1.550.000 Autos abzusetzen.
(MUE)