Das Geschäftsmodell von Autogott, wenngleich für die
Plattformbetreiber selbst nur bedingt erfolgreich, hat massive
Auswirkungen auf den Autohausalltag. Über die ohnehin hohen
Neuwagenrabatte hinaus, suggeriert das Portal durch die Vermischung
mit Tageszulassungen und Jungwagen ein noch massiveres
Nachlassniveau.
Das kann man gar nicht göttlich finden -verhindern
lässt es sich nicht, zumal über 100 Autohäuser daran teilnehmen und
so mancher Importeur die Rabattrallye weiter anheizt.
Ein von mir kürzlich besuchter Autohändler geht einen ganz andern
Weg. Er verweigert sich dem digitalen Billigstbieterprinzip und
bietet den Kunden stattdessen Zusatzdienstleistungen, Wartungs-und
Werkstattpakete bis hin zur selbst kalkulierten "Flatrate".
Kaufinteressenten aus weiter entfernten Regionen, dieohnehin nie in
die Werkstatt kommen würden, werden auch bedient -aber nur, wenn sie
den Angebotspreis akzeptieren. Arrogant?
Nein, klug: Die vom Internet geschaffene preisliche Transparenz wird
zwar nicht verschwinden. Doch die Autohäuser haben es in der Hand,
wie sie damit umgehen. Die eigenen (Werkstatt-)Erträge in den
Mittelpunkt zu stellen, ist dabei zweifellos sinnvoller als einander
gegenseitig Verlustgeschäfte abzujagen.
Philipp Hayder, Geschäftsführer