Andreas Kocmata hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Der Inhaber einer
freien Werkstätte in Wien-Floridsdorf verstärkt sein Engagement im
Reifengeschäft und tritt dazu dem Reifenhändlernetzwerk point-S bei.
Das fünfzigste Mitglied von point-S ist kein alltäglicher Betrieb -im
Gegenteil, mit "JAP Auto" hat sich Andreas Kocmata einen Lebenstraum
erfüllt. Dieser begann, als der kaufmännische Angestellte von Siemens
während eines beruflichen Aufenthalts in Nigeria die Verantwortung
für den dortigen Fuhrpark trug. Zurück in Österreich machte Kocmata
von einem Abfindungsangebot Gebrauch und übernahm gemeinsam mit einem
Partner 2007 eine Werkstätte in Floridsdorf. Deren Name
"Bayerncenter" legte nahe, für welche Marke sich die Jungunternehmer
besonders begeistern konnten. Die Zahl der Kunden wuchsrasch, ebenso
die Anforderungen -so wurde Ende 2010 der in der Nachbarschaft
gelegene Betrieb JAP Auto erworben, der dieser Tage vom bisherigen
Betreiber Reifen 2000 eine Liegenschaft in der Siemensstraße
übernimmt.
Gemeinsam stärker
Teil des neuen Standorts ist ein Lager mit 1.300 Depotplätzen für
Kundenräder, über 300 weitere Garnituren könnten jederzeit
hinzukommen. "Daher ist es naheliegend, dass wir ab sofort dem
Reifengeschäft besondere Aufmerksamkeit widmen", erklärt Kocmata.
Dass man im Zuge dessen dem Reifenhändlernetzwerk point-S beitritt,
ist für den ehemaligen Einkaufsmanager von Siemens nur logisch:
"Gemeinsam erhält man ganz einfach Konditionen, die man als auf sich
allein gestellter Reifenbetrieb niemals bekommen würde." Zudem
schätzt Kocmata die gemeinsame Betreuung von Großkunden und den
Erfahrungsaustausch innerhalb der Kooperation.
Zuversichtliche Einschätzung
Ist es nicht riskant, ausgerechnet in der heutigen Zeit in das
Reifengeschäft einzusteigen? "Ob Verbrennungsmotor oder
Elektroantrieb, ein Auto wird immer Reifen benötigen", sieht Kocmata
langfristig gesicherte Rahmenbedingungen für sich und seine
Branchenkollegen. Zwar sei der Preisdruck durch Internetplattformen
groß, doch könne man (zumal als Partner von point-S)den Kunden
zumindest gleichwertige Konditionen bieten: "Das Ertragspotenzial
durch Wuchten und Montieren, durch die Räderwäsche und vor allem
durch die Einlagerung ist unverändert vorhanden."
Aufgrund der Kombination von Reifenhandel und Fachwerkstätte können
Kocmata und seine vorerst 7 Mitarbeiter außerdem Synergien nutzen und
saisonale Schwankungen abfedern. Das Wichtigste ist für Kocmata aber
ohnehin, dass man mit Herz und Seele bei der Sache ist -und das ist
im Fall von JAP Auto gewiss.