Der Reifenmarkt stagniert, die Produktionskapazitäten liegen weit
über den erzielbaren Verkaufszahlen und das Internet zerstört
etablierte Vertriebsstrukturen. Doch Reifenhändler sind dieser
Entwicklung nicht schutzlos ausgesetzt: Als Teil des starken
Netzwerks von point-S können sie die Zukunft sichern und dennoch ihre
Selbstständigkeit bewahren.
Im Jahr 1996 gründeten einige weitblickende Betriebsinhaber die
Reifenhändlerorganisation point-S. Heute ist der Zusammenschluss mit
50 Mitgliedern und 60 Standorten die größte unabhängige Kooperation
der Branche. "Wir können zwar nicht alle Probleme des Marktes lösen,
doch point-S schreitet mit einem ausgeklügelten Konzept voran und
sorgt kontinuierlich dafür, dass sich die Wettbewerbsposition der
Mitglieder auf allen Ebenen verbessert", unterstreicht
Geschäftsführer Michael Peschek.
Branche im Wandel
Dies wird umso wichtiger, als der Auto-und damit auch der Reifenmarkt
derzeit einschneidende Veränderungen erleben. Selbst wenn jene
Prognosen, die für Österreich 200.000 Elektrofahrzeuge im Jahr 2020
vorhersagen, nicht eintreten - das Mobilitätsverhalten ändert sich.
Das bringt nicht nur internationale Player unter Zugzwang, sondern
auch all jene klein-und mittelständischen Unternehmen,die in ihrer
Region ein Produkt- und Dienstleistungsangebot rund um das Auto
vermarkten.
Ganz besonders gelte dies für den Reifenhandel, erläutert Peschek:
"Das Grundproblem im Reifengeschäft liegt daran, dass die durch
moderne Medien geschaffene Transparenz die Ungleichstellungen in der
Distributionskette deutlich macht. War vor noch 10 Jahren die
Vertriebsstruktur zwischen Großhandel, Fachhandel und Autohaus im
Lot, so gibt es heute die größten Probleme durch ein Fehlen dieser
Ordnung." Teilweise würden die Reifenhersteller versuchen, mit
Preiskonzepten das verloren gegangene Gefüge wieder herzustellen.
Diese Bemühungen seien jedoch fast immer zum Scheitern verurteilt
-nicht zuletzt deshalb, weilsie durch die unter Übermengen leidende
Industrie mit Abverkäufen und Sonderkonditionen selbst konterkariert
würden.
Mit der Kraft der Gemeinschaft
Kennzeichnend für den Reifenmarkt ist zudem das massive
Ungleichgewicht unter den Marktteilnehmern. Der Hersteller befindet
sich stets in einer um ein Vielfaches stärkeren Position als der
Händler, der das nächste Glied in der Wertschöpfungskette bildet.
"Daraus folgt, dass ein einzeln agierender Handelsbetrieb nur sehr
bedingt Herr des eigenen Schicksals ist", sagt Peschek. Eigene
Preisakzente zu setzen, sei ebenso schwer möglich wie eine
substanzielle Besserstellung bei den Einkaufskonditionen zu erzielen.
Genau hier setzt point-S an: Durch den zentralen Einkauf werden
Konditionen ausverhandelt, die branchenweit als "Benchmark" für
kleine und mittlere Händler gelten. Hinzu kommen die landesweite
Akquisition von Leasinggesellschaften und Flottenfahrzeugen sowie
effektives gemeinsames Marketing. "Diese Vorteile bieten sonst nur
Industriekonzepte, die im Gegenzug aber verlangen, dass der Händler
einen Teil seiner Selbstständigkeit aufgibt", erklärt Peschek.
Alltägliche Vorteile
"Natürlich ist point-S kein Allheilmittel", macht sich Peschek keine
Illusionen über die Herausforderungen des Marktes. In der Praxis
würde sich der Kooperationsgedanke aber alltäglich bewähren. "Wir
helfen dabei, dass sich gute Unternehmen im Verbund kontinuierlich
weiter verbessern. Gleichzeitigsind wir als Netzwerk für die
Hersteller von Reifen und Felgen ein ungleich attraktiverer Partner,
als es viele Dutzend Einzelkämpfer jemals sein könnten."