Die Zeiten, in denen einzelne Händler mit "Hammerpreisen" nur ihr
unmittelbares regionales Umfeld beeinflusst haben, sind vorbei: Das
Internet schafft eine bisher ungeahnte Markttransparenz. Darauf
müssen auch die Importeure reagieren.
Die Nutzer von www. autogott. at erfahren mit wenigen Mausklicks, wie
hoch die Maximalrabatte auf den gewünschten Neu-oder Jahreswagen
sind. Bei www.crowdomoto.com können sich die kaufwilligen Kunden zu
Gruppen zusammenschließen und auf diese Weise höhere Nachlässe
lukrieren. Diese beiden Plattformen bilden die österreichische
Speerspitze einer Entwicklung, die in benachbarten Ländern noch vielweiter ausgeprägt ist. "In der Folge nehmen der ohnehin bereits
wahnwitzige Preis-und Rabattwettbewerb immer groteskere Formen an",
konstatiert Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im
Bundesgremium des Fahrzeughandels.
Handlungsbedarf beim Handel ...
Der Branchendoyen mahnt angesichts dessen seine Händlerkollegen zur
Eigenverantwortung: "Es ist nicht notwendig und sinnvoll, sogenannte
Schnäppchenverkäufe in oft 300 bis 500 Kilometer Entfernung vom
eigenen Standort abzusetzen, wenn andererseits von ebendort wiederum
ebenso viele "Schnäppchen" in den angestammten Kundenkreis
einfließen. Unddas noch dazu mit einer "Vermittlerplattform", die
Geld verdienen will und dem Vertragshandel unter dem Strich gesehen
Geld kostet!"
... und bei den Herstellern
Handlungsbedarf sieht Schirak unterdessen auch auf Herstellerseite:
"Die Importeure müssen daher endlich daran gehen, Ordnung und
Transparenz in der Preispolitik zu schaffen sowie irrwitzige
Preisnachlässe zu unterlassen." Außerdem gelte es, die Listenpreise
an die tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen, unterstreicht Schirak:
"Die Hersteller und Importeure haben es in der Hand,den ach so
notwendigen und gepriesenen, jedoch ebenso geknechteten
Markenvertragshandel als Geschäftspartner nicht nur fair zu
behandeln, sondern auch finanziell leben zu lassen." (HAY)