Dass Patrick Pfurtscheller Tiroler ist, erkennt man nach wenigen Worten: "Unsere Politiker haben alles dafür getan, dass das Image des Automobils der Pest gleicht, obwohl Industrie und Landwirtschaft weit mehr unsere Umwelt belasten", sagt er mit der für seine Landsleute typischen Schonungslosigkeit. Dennoch lässt sich der langjährige Geschäftsführer der Autohausgruppe Linser, der im Frühjahr 2014 in die Selbstständigkeit gewechselt ist, nicht entmutigen.

Neubau an der Haller Straße

Gemeinsam mit seinem Partner Andreas Tschugg plant Pfurtscheller eine Millioneninvestition: Der Hauptbetrieb der "Autoland PPAT GmbH" an der Haller Straße erhält neue Schauräume für Peugeot und Citroën sowie eine zentrale Werkstätte. Außerdem werden auf einem angrenzenden Grundstück ein weiterer Schauraum sowie zwei Annahmeboxen für Subaru und Kia errichtet. Diese beiden Marken vertritt man aktuell noch in einer Filiale in der ReichenauerStraße, die nach Abschluss der Bauarbeiten geschlossen werden soll.

Insgesamt 1.000 Neu-und Gebrauchtfahrzeuge will Pfurtscheller heuer absetzen: "Wir sind auf Plan, dieses Ziel trotz des stagnierenden bis rückläufigen Marktes zu erreichen." Besonders großes Potenzial sieht er bei Peugeot: Schließlich fungiert man neuerdings als einziger Partner in ganz Innsbruck.

Erfolgreiche Neuorientierung

Seit der unmittelbaren Nachkriegszeit war die Löwenmarke in Innsbruck vom Autohaus Moriggl vertreten worden. 2009 hatte der Importeur jedoch ohne Begründung den Handelsvertrag gekündigt -eine Entscheidung, die bis heute für Kopfschütteln sorgt. Geschäftsführer Philipp Lantos gelang die Neuorientierung des Familienbetriebs: Ende 2011 wurdeein Vertrag mit Honda abgeschlossen, seit Neuestem ist man auch Mazda-Haupthändler. Der Servicevertrag mit Peugeot wurde dagegen im Zuge eines Vergleichs mit dem Importeur per 31. Mai beendet.

Beim Besuch im traditionsreichen Autohaus wurde gerade die Peugeot-CI von der Fassade entfernt. Lantos blickte dennoch nicht in die Vergangenheit, sondern betonte die Chancen der Zukunft "Bei Mazda rechen wir schon im Rumpfjahr 2015 mit 50 bis 70 Neuwagenverkäufen. Bei Honda sollten mindestens 80 Einheiten möglich sein." Ab 2016 werde es bei beiden Marken deutliche Steigerungen geben.

Vorzeigebetrieb in Völs

Unmittelbar an der Innsbrucker Stadtgrenze zeigt Markus Meisinger seit Jahren vor, wie erfolgreicher Mehrmarkenhandel funktioniert. Sein Autohaus gilt nicht erst dem jüngsten Umbau im Jahr 2013 als Vorzeigebetrieb. Rund 3 Millionen Euro wurden damals in die insgesamt 17.500 Quadratmeter große Autowelt mit den Marken des Fiat-Konzerns, Kia und Mazda investiert. Jährlich werden hier 1.100 bis 1.500 Autos verkauft.

"Ob der Markt 5 Prozent steigt oder fällt, ist für die Zukunft unserer Branche nicht entscheidend. Viel dramatischer ist der Rückgang der Margen", weiß Meisinger. Ihm sowie seinen Kollegen Lantos und Pfurtscheller gelingt es auf jeweils eigene Weise, diese Herausforderung zu bewältigen -ermutigende Beispiele in herausfordernden Zeiten.