Der satte Autohandel bleibt -bei größtem Respekt vor dem Erreichten
-zunehmend passiv. Im Gegensatz zu anderen Branchen verschlechtert
sich die Ertragskraft der Markenhändler dramatisch, nicht zuletzt
wegen von den Marken auferlegten teuren Standards.
Den berechtigten Argumenten der Branchenvertreter will jedoch niemand
folgen. 17 von 1.600 irgendwie mit dem Autohandel in Verbindung
stehenden Kammermitgliedern hörten sich auf Einladung von
Bundesgremialobmann Burkhard W. Ernst und Einzelhandelssprecher Ing.
Josef Schirak in Wien die geradezu Unheil verkündenden Ausführungen
von KMU-Forscher Mag. Peter Voithofer an: 2,8 Prozent Verlust bei den
Verkaufserlösen innerhalb von 10 Jahren auf heute deutlich unter 1
Prozent im Neuwagenverkauf ficht niemanden wirklich mehr an.
Während die meisten Hersteller immer noch zweistellige Renditen
einfahren, kollabieren bei uns im Land der Importeure die
wirtschaftlichen Strukturen im Markenhandel und der Krebs hat
inzwischen auch das bislang ertragssichere Servicegeschäft befallen.
Signifikant: Ernst hat von einst zehn auf zwei Rainer-Betriebe
reduziert, Jungfunktionärin Janina Havelka-Janotka, konzentriert sich
wieder auf ihren Stammbetrieb, Schirak hat seine Markenstruktur
angepasst und das Ehepaar Oberwallner hat gleich seinen ganzen
Betrieb abgegeben. Mag. Berti ist nun Trafikantin, Gatte Mag. Dr.
Gustav hauptamtlicher Funktionär.
Sie alle reden sich wegen des ungebremsten Ertragsverlustes im
Autohandel den Mund fusselig. Aber kaum einen interessiert das.
Hersteller und Importeure haben -mittelfristig gesehen -traumhafte
Bedingungen, sich im natürlichen Ausleseprozess ihre Vorteile zu
erhalten. Am Ende trifft es zwar auch sie, denn Arbeitslose kaufen
kein Auto und keinen Service!
Mit wachsender Beunruhigung nehme ich wahr, wie salonfähig der
(politische) Druck auf die Autofahrer geworden ist. Anti-Autostimmung
entsteht in einer Gesellschaft, die sie entstehen lässt, sorgt sich
Ihr