A&W: Wie wird sich der Pkw-Markt im Herbst entwickeln?

Helmut Pletzer: Wir werden weiterhin eine Bergund Talfahrt erleben. Unterm Strich werden wir uns bei rund 300.000 Neuzulassungen einpendeln. Sollte das nicht aufgrund der tatsächlichen Kundennachfrage möglich sein, werden die üblichen Verdächtigen mit taktischen Maßnahmen dafür sorgen.

Im Gegensatz dazu hält sich Suzuki bei Eigenanmeldungen zurück.

Pletzer: Wir als Importeur forcieren derartige Maßnahmen sicher nicht. Es ist für uns ganz einfach nicht zielführend, Marktkosmetik zu betreiben, wenngleich auch wir den durch Kurzzulassungen verursachten Druck zu spüren bekommen. Es wird für unsere Händler beispielsweise immer schwieriger, ihre 3 bis 4 Monate alten Vorführer zu verkaufen,wenn zu vergleichbaren Preisen Fahrzeuge mit null Kilometern auf dem Tacho in den Markt gepresst werden.

Wie gehen Sie mit dem immer härteren Verdrängungswettbewerb um?

Pletzer: Als klassische Privatkundenmarke müssen wir unserer Zielgruppe ein faires und attraktives Angebot machen. Zweifellos spielt dabei der Einstiegspreis eine noch größere Rolle als vor einigen Jahren. Außerdem sind Sondermodelle mit Ausstattungsvorteilen ein zugkräftiges Werkzeug. Was wir ganz sicher nicht machen werden, sind hoheRabatte auf nagelneue Modelle. Das würde schließlich die Listenpreise ad absurdum führen.

Stichwort Sondermodelle: Beim S-Cross war die Preisanpassung durch den "Traveller" nötig, damit das Auto von den Kunden angenommen wurde.

Pletzer: Diese Anpassung des Einstiegspreises hat es uns ermöglicht, in den ersten 6 Monaten des heurigen Jahres mit exakt 1.069 Kaufverträgen mehr Autos abzusetzen als im ganzen Jahr 2014. Im Volljahr sollten sich rund 2.000 Verkäufe ausgehen, zumal wir auch nach der Umstellung auf die Euro-6-Motoren und auf das Modelljahr 2016 die verbesserte Preispositionierung beibehalten werden.

Wie zufrieden sind Sie mit dem neuen Vitara?

Pletzer: Der Vitara ist sensationell gestartet -allerdings nicht nur bei uns, sondern auch in viel größeren Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Italien. Das bringt gerade bei den Vierradmodellen, die beim Vitara nach wie vor über 80 Prozent der Verkäufe ausmachen, eine gewisse Einschränkung der Lieferfähigkeit mit sich. Dennoch sollten in den 9 Monaten vom Auslieferungsbeginn im März bis zum Dezember über 2.000 Autos nach Österreich kommen.

Welche Zulassungszahlen sollen am Jahresende in der Statistik stehen?

Pletzer: Für das Gesamtjahr haben wir uns nach dem Seuchenjahr 2014 mit lediglich 4.485 Neuzulassungen vorgenommen, an die 6.000 Einheiten heranzukommen. Dieses Ziel sollten wir aus heutiger Sicht nicht nur erreichen, sondern übertreffen.