Megatrends als globale Entwicklungen treffen früher oder später auch das verschlafenste Nest. Deshalb ist es als Unternehmer wichtig, immer ein Auge auf diese zu haben und zu überlegen, wie man das eigene Geschäftsmodell danach ausrichten kann. Am Beispiel Urbanisierung erkennt man, dass Megatrends oft auch früher eintreffen, als manchen lieb ist. In den vergangenen Jahren kämpften immer mehr ländliche Gemeinden gegen eine starke Abwanderung der Bevölkerung in urbanes Gebiet. Laut den Zukunftsforschern wird sich dieser Trend noch verstärken, weshalb dieser vor allem bei Überlegungen über regionales Kundenpotenzial verstärkt einkalkuliert werden muss. Vor allem bei großen Investitionen mit langfristigen Bindungen wie Neubau, Erweiterung oder CI-Anpassungen sollte ein entsprechend ergiebiges Quellgebiet gesichert sein.

Aus negativ wird positiv

Doch der Trend ist nicht nur negativ behaftet. Oft wird ein offensichtlicher Aspekt unterschätzt -das Wachstum. Zuzugsgebiete lassen sich sehr einfach lokalisieren und Gewerbegründe sind vor allem in den Randgebieten noch günstig. Kalkuliert man nun das Wachstum über mehrere Jahre, hat man gute Chancen, sich in weniger als einem Jahrzehnt inmitten geschäftigen Treibens zu finden. Garanten für positive Entwicklung sind meist internationale große Ketten, die solche Gebiete überaus genau und aufwändig prüfen wie Hofer, der Rewe-Konzern aber auch H&M oder Müller.

Weniger ist mehr

Bei unserem letzten Megatrend geht es ebenfalls um weniger -aber im positiven Sinn. Grundsätzlich beschreibt der Begriff Shy Tec höchst komplizierte Technik -also Hightech -die jedoch aufgrund von simplem Design, einfachster Bedienbarkeit oder durchdachter Funktionsweise dezent in den Hintergrund rückt. Dies reicht vom bekannten Smartphone, dem mittlerweile schon einfach per Sprachbefehle Terminvormerkungen diktiert werden können, bis hin zum Touchpad auf der Waschmaschine, das per Analyse des Abwassers der Vorwäsche das richtige Programm zur perfekten Reinigung wählt.

Auf den ersten Blick scheint es schwierig, diesen Trend auch in das eigene Unternehmen einbauen zu können, denn mit Hightech wird oft viel Investitionsaufwand verbunden. Hier ist wieder Kreativität gefragt. So könnten zum Beispiel die Arbeiten an einem Fahrzeug fotodokumentiert werden -einmal vor und dann nach abgeschlossener Arbeit. Diese werden dann mit der Rechnung online gestellt und der Kunde kann bei der jeweiligen Rechnungsposition sehen, was genau und vor allem warum an seinem Fahrzeug repariert wurde. Zwar wird dieser Service kaum Neukunden bringen, doch die Bindung zum Unternehmen der Bestandskunden wird durch den Servicecharakter größer. Außerdem erhöht man auf diese Weisedie Zugriffe auf die Firmenwebsite.

Kunden lieben es einfach

Ebenfalls möglich wäre eine einfache App, die mit etwas Affinität zum Thema selbst programmiert werden kann. Loggt sich der User ein, könnte er mit nur 1 Knopfdruck einen Servicetermin anfordern. Man erhält 3 Vorschläge und ebenfalls per Fingerdruck fixiert man den Wunschtermin -mit insgesamt 2 Berührungen des Smartphone-Bildschirms.