Der dritte und letzte Teil unserer Serieüber Megatrends beinhaltet
verschiedene Blickpunkte auf den bekannten Trend der Urbanisierung,
das brandaktuelle Thema Shy Tec.
Megatrends als globale Entwicklungen treffen früher oder später auch
das verschlafenste Nest. Deshalb ist es als Unternehmer wichtig,
immer ein Auge auf diese zu haben und zu überlegen, wie man das
eigene Geschäftsmodell danach ausrichten kann. Am Beispiel
Urbanisierung erkennt man, dass Megatrends oft auch früher
eintreffen, als manchen lieb ist. In den vergangenen Jahren kämpften
immer mehr ländliche Gemeinden gegen eine starke Abwanderung der
Bevölkerung in urbanes Gebiet. Laut den Zukunftsforschern wird sich
dieser Trend noch verstärken, weshalb dieser vor allem bei
Überlegungen über regionales Kundenpotenzial verstärkt einkalkuliert
werden muss. Vor allem bei großen Investitionen mit langfristigen
Bindungen wie Neubau, Erweiterung oder CI-Anpassungen sollte ein
entsprechend ergiebiges Quellgebiet gesichert sein.
Aus negativ wird positiv
Doch der Trend ist nicht nur negativ behaftet. Oft wird ein
offensichtlicher Aspekt unterschätzt -das Wachstum. Zuzugsgebiete
lassen sich sehr einfach lokalisieren und Gewerbegründe sind vor
allem in den Randgebieten noch günstig. Kalkuliert man nun das
Wachstum über mehrere Jahre, hat man gute Chancen, sich in weniger
als einem Jahrzehnt inmitten geschäftigen Treibens zu finden.
Garanten für positive Entwicklung sind meist internationale große
Ketten, die solche Gebiete überaus genau und aufwändig prüfen wie
Hofer, der Rewe-Konzern aber auch H&M oder Müller.
Weniger ist mehr
Bei unserem letzten Megatrend geht es ebenfalls um weniger -aber im
positiven Sinn. Grundsätzlich beschreibt der Begriff Shy Tec höchst
komplizierte Technik -also Hightech -die jedoch aufgrund von simplem
Design, einfachster Bedienbarkeit oder durchdachter Funktionsweise
dezent in den Hintergrund rückt. Dies reicht vom bekannten
Smartphone, dem mittlerweile schon einfach per Sprachbefehle
Terminvormerkungen diktiert werden können, bis hin zum Touchpad auf
der Waschmaschine, das per Analyse des Abwassers der Vorwäsche das
richtige Programm zur perfekten Reinigung wählt.
Auf den ersten Blick scheint es schwierig, diesen Trend auch in das
eigene Unternehmen einbauen zu können, denn mit Hightech wird oft
viel Investitionsaufwand verbunden. Hier ist wieder Kreativität
gefragt. So könnten zum Beispiel die Arbeiten an einem Fahrzeug
fotodokumentiert werden -einmal vor und dann nach abgeschlossener
Arbeit. Diese werden dann mit der Rechnung online gestellt und der
Kunde kann bei der jeweiligen Rechnungsposition sehen, was genau und
vor allem warum an seinem Fahrzeug repariert wurde. Zwar wird dieser
Service kaum Neukunden bringen, doch die Bindung zum Unternehmen der
Bestandskunden wird durch den Servicecharakter größer. Außerdem
erhöht man auf diese Weisedie Zugriffe auf die Firmenwebsite.
Kunden lieben es einfach
Ebenfalls möglich wäre eine einfache App, die mit etwas Affinität zum
Thema selbst programmiert werden kann. Loggt sich der User ein,
könnte er mit nur 1 Knopfdruck einen Servicetermin anfordern. Man
erhält 3 Vorschläge und ebenfalls per Fingerdruck fixiert man den
Wunschtermin -mit insgesamt 2 Berührungen des Smartphone-Bildschirms.