Im Juni brachte Citroën die aufgefrischte Version des Berlingo auf den Markt: Neu sind nicht nur 2 Motoren (ein Benziner mit 98 sowie ein Diesel mit 100 PS), sondern auch die Lichtsignatur. Auf Wunsch ist auch ein Touchscreen mit 7 Zoll verfügbar. Bestellen kann man den Berlingo in 2 Längen: Die Version mit 4,38 Metern schluckt 3,7 m 3, jene mit 4,63 Metern sogar 4,1 m 3 (bzw. 2 Europaletten). Wer will, kann auch die Extenso-Fahrerkabine ordern, die auch einen Notsitz in der Mitte sowie einen drehbaren Beifahrersitz (zum Transport langer Lasten) bietet. Für Österreich besonders interessant: Der Berlingo ist nach Umbauten durch die Firma Dangel auch als Allradler zu haben. Für jene, die lieber elektrisch unterwegs sind und mit einer Reichweite von 170 Kilometern auskommen, gibt es auch den Elektro-Berlingo: Dank seines konstant hohen Drehmoments von 200 Nm ist er vor allem für den Stadtverkehr ideal.

4 Karosserievarianten und 2 Aufbauhöhen

Auch bei Fiat tat sich vor allem im Bereich der "kleinen" Nutzfahrzeuge etwas. Die 4. Generation des Doblò Cargo wird in 4 Karosserievarianten angeboten: als Kastenwagen ebenso wie als Kombi, mit Flachboden oder als Pritschenwagen. 2 Aufbauhöhen und 2 Radstände stehen zur Auswahl, was laut Werk rund 200 mögliche Chassisvarianten und sogar mehr als 1.000 Spezialversionen ab Werk ergibt. Weitere Neuerungen am Markt soll es 2016 geben; verraten darf man derzeit aber noch nichts.

Kastenwagen, Doppelkabine, Bus

Ford war in den vergangenen 2 Jahren der wohl innovativste Player am Markt der leichten Nutzfahrzeuge. Nahezu die gesamte Palette wurde erneuert und ist dementsprechend "breit" aufgestellt: Sie reicht vom kleinen Fiesta Vanüber den Transit Courier und den Transit Connect bis hin zum Transit Custom und dem großen Transit. Dieser ist in 3 Längen von 5,53 bis 6,70 Metern erhältlich, als Kastenwagen mit 2 bis 3 Sitzen ebenso wie als Doppelkabine (6-7 Sitze). Die beiden ersten Versionen gibt es mit Front-, Heck-oder Allradantrieb, die längste Variante immerhin noch als Hinteroder Allradler. Auch in der Höhe können die Kunden unter 3 Möglichkeiten wählen. Weiters ist der Transit als Fahrgestell mit robustem Leiterrahmen als Basis für Aufbauten bestellbar, hier gibt es sogar 4 Längen. Zur Abrundung steht derTransit natürlich auch als Bus in 3 Längen (11-18 Sitze) zur Verfügung. Zur Nutzfahrzeugpalette zählt auch der Pick-up namens Ranger.

Aufwertung auch für die Fiskal-Version

Weiterhin eher kleine Brötchen im Nutzfahrzeug- Bereich bäckt Kia. Im Gegensatz zur Konzernmutter Hyundai (siehe eigener Artikel über das neue Modell auf Seite 51) bieten die Koreaner kein großes Nutzfahrzeug an. Doch immerhin gibt es eine Fiskal-Version des cee"d_sw, die vor Kurzem im Front-und Heckbereich sowie im Innenraum aufgewertet wurde. Der verplankte Kombi erhielt -wie die übrigen cee"d -nicht nur ein aufgefrischtes Äußeres, sondern auch einen neuen Motor, nämlich einen Turbobenziner mit 1,0 Liter Hubraum und 100 bzw. 120 PS; der beliebte 1,6-Liter-Turbobenziner bekam mehr Leistung und ein höheres Drehmoment. Einen traditionell anderen Weg befährt Land Rover: Allerdings müssen sich jene, die noch einen "echten" Defender haben wollen, beeilen. Die Produktion des legendären Autos, das auch als Lkw bzw. Fiskal-Lkw bestellbar ist, läuft nämlich nur noch wenige Monate und es gibt deswegen auchdie Sondermodelle Heritage (mit Stilelementen aus der Ur-Zeit) und Adventure (mit zusätzlichem Unterfahrschutz etc.). Für Unternehmen mit Kletterbedarf erhalten bleibt als Lkw bzw. Fiskal-Lkw weiterhin der Discovery. Die mittlerweile 5. Generation des L200 bringt Mitsubishi im Oktober auf den Markt, mittlerweile wurden auch die Preise genannt. Als "Klub-Kabine"(4-sitzig) sind 21.658 Euro fällig, in der Version "Doppelkabine" (5-sitzig) sind es 23.325 Euro. Erneuert wurde nicht nur das Design, sondern auch der Motor: Der 181 PS starke 2,4-Liter-Diesel ist mit 6-Gang-Getriebe oder 5-Stufen-Automatik zu haben.

Vom kompakten Lieferwagen bis zum Pick-up

Nissan ist unter den japanischen Herstellern jener mit dem weitaus größten Angebot an Nutzfahrzeugen. Die Palette beginnt beim NV200: Das Besondere bei diesem eher kompakten Lieferwagen ist, dass er seit dem Vorjahr auch mit rein elektrischem Antrieb (bis zu 170 km Reichweite) gebaut wird. Weiters gibt es den größeren NV400: Als Kastenwagen (auf Wunsch mit Doppelkabine) ist er ebenso zu haben wie als Kombi oder Pritschenwagen und sogar mit zuschaltbarem Allradantrieb. Ebenfalls zu den Nutzfahrzeugen zählt der Navara, der auf der IAA in Frankfurt seine Premiere feiert: Nun hält das Crossover-Design auch Einzug bei den Pick-ups. Für größere Lasten gedacht ist der Cabstar, der als Fahrgestell mit Einzel-oder Doppelkabine und mit einer Vielzahl an Aufbauten geliefert wird.

Niedriger Verbrauch mit neuem Motor

Mit der 2. Generation des Vivaro hat Opel seit einigen Monaten ein wichtiges -und noch flexibleres -Nutzfahrzeug neu im Portfolio. Seit dem Debüt im Jahr 2001 wurden mehr als 600.000 Stück verkauft. Der Transporter wuchs in der Länge, was sich auf die Ladekapazitäten ebenso positiv auswirkte wie auf den Platz in der Kabine. Als Kastenwagen, Combi und Doppelkabine ist der Vivaro ebenso zu haben wie als reines Fahrgestell. 2 verschiedeneLängen stehen zur Auswahl, weiters 2 Höhen. Neu ist beim Vivaro Combi die Einstiegsmotorisierung, ein 1.6-CDTi mit 95 PS, auch die stärkeren Aggregate wuchsen um jeweils 5 PS auf 125 bzw. 145 PS. Der Movano, also der größere Bruder, ist ab sofort auch mit einem 170 PS starken 2,3-Liter-Dieselzu bestellen, die schwächere Version schafft 145 PS. Und auch beim kleinen Combo gibt es neue, Euro-6-konforme Diesel mit 95 und 120 PS (statt 90 bzw. 105 PS). Erfreulicher Nebeneffekt: Der Verbrauch ging bei beiden Combo-Versionen zurück. Das Facelift beim Modell Partner war für Peugeot heuer das wichtigste Ereignis in diesem Bereich. Das Auto ist seit Juni komplett überarbeitet, ist in 2 Längen erhältlich und transportiert bis zu 896 Kilogramm Nutzlast. Auch wenn man es von außen nicht vermutet: Der Partner schluckt bis zu 2 Europaletten. Neu sind übrigens auch die Motoren. Ökologisch denkende Kunden sollten die elektrisch betriebene Version beachten, bei der die Garantie auf den elektrischen Antriebsstrang auf 8 Jahre (bzw. 100.000 Kilometer) verlängert wurde. Mit einer Reichweite von 170 Kilometern ist der Elektro-Partner für den täglichen Kurzstreckeneinsatz ideal geeignet.

Auf Wunsch auch als Elektroauto

Diverse Neuheiten vermeldet man auch bei Renault, wo es traditionell ein großes Angebot bei den Nutzfahrzeugen gibt: Der Trafic ist nun auch mit den Hochdachversionen L1H2 und L2H2 am Markt, außerdem ist er mit dem neuen Media-Nav-System erhältlich. Das Einstiegsangebot Access liegt mit dem 90-PS-Dieselaggregat bei 15.990 Euro, beim Kangoo (Diesel mit 75 PS) wurde es mit9.990 Euro festgelegt. Apropos Kangoo: Das kompakte Nutzfahrzeug wird weiterhin auch als Elektroauto angeboten. Ganz nebenbei haben die Franzosen mit dem Twizy Cargo auch das allerkleinste Nutzfahrzeug im Angebot; es wird vor allem von Botendiensten und Pizzaflitzern geordert. Übrigens will Renault -durchaus überraschend - ins Pick-up-Segment einsteigen; das neue Modell wird im Herbst in Paris präsentiert.

Abschied aus dem Nutzfahrzeug-Bereich

Durch das Auslaufen des Roomster istŠkoda auch nicht mehr als Nutzfahrzeughersteller aktiv. Vom Roomster Praktik standen bei Redaktionsschluss nur noch einige wenige bereits vorkonfigurierte Stück (70und 86-PS-Benziner sowie 90-PS-Diesel) bei den österreichischen Händlern. Eher schwach vertreten bei den Nutzfahrzeugen ist derzeitauch Suzuki. Einzig und allein der gute, alte Jimny hält die Stellung. Das Umschalten zwischen Hinterrad-und Allradantrieb funktioniert auch während der Fahrt, durch den Leiterrahmen und die Starrachsen ist mit dem 85 PS starken Benziner das Fortkommen in nahezu jedem Gelände gewährleistet. Nurnoch wenige Monate wird es dauern, bis das Angebot bei Toyota deutlich erweitert wird. Bis dahin konzentriert man sich auf den Proace, der als Kastenwagen in 2 verschiedenen Längen und 2 Höhen angeboten wird. So liegt die Ladekapazität bei 5,6 oder 7 m 3; es gibt entweder einen 1,6-Liter-Diesel mit 90 oder einen 2,0-Liter-Diesel mit 128 bzw. sogar 163 PS. Ab 2016 wird der Proace auch als Bus (lang/kurz) erhältlich sein, zudem ist auch eine Luxusversion geplant, die sich auch an bisherige Previa-Kunden richtet. Zweites Nutzfahrzeug in der Palette ist der Hilux: Er ist derzeit in der VersionDoppelkabine City in der Luxusausstattung "Invincible" verfügbar.

Keine Pause bei neuen Fahrzeugen

Bei VW gab es heuer 2 wichtigeÄnderungen: Neu sind nämlich die Modelle Caddy 4 und T6, die für etwa 85 Prozent der Verkäufe verantwortlich sind. Bei Ersterem ist VW-Nutzfahrzeug-Manager Ing. Johann Wimmer sehr optimistisch, an den Erfolgen der Vorgänger anzuschließen (immerhin reicht die Historie ja 65 Jahre lang bis zum "Bulli" zurück)."Der Werterhalt und die Beständigkeit sprechen sicher für unsere Produkte -und natürlich die Breite und Tiefe in unserem Angebot, denn wir haben beispielsweise auch ein Modell mit 4Motion und DSG." Ab Herbst ist beim T6 die Version California erhältlich, aber schon jetzt bestellbar. Beim Caddy unterstreicht Wimmer, dass mittlerweile gleich 4

Motoren den steuerlich relevanten Wert von 130 g CO 2 unterschreiten. "Das ist bei einem Fahrzeug dieser Größe keine leichte Übung." Übrigens wird auch 2016 ein interessantes Jahr für die VW-Nutzfahrzeugsparte: Der Nachfolger des Amarok wird im Herbst präsentiert und auf der IAA in Hannover wird der neue Crafter gezeigt, der -im Gegensatz zu bisher -ein komplett eigenständiges Produkt ist und zumJahreswechsel 2016/17 in Österreich auf den Markt kommen wird.