Vor allem in Wien haben die Autofahrer unter immer absurderen
Belastungen zu leiden. Der von Burkhard Ernst gegründete Verein "Mein
Auto" will gegensteuern: Anlässlich der Landtagswahl wurde ein 10
Punkte umfassender Forderungskatalog präsentiert.
Dem "Forum Mobilität. Freiheit. Umwelt" war aufgrund von Differenzen
mit den Automobilimporteuren kein langes Leben beschieden. Doch davon
ließ sich Komm.-Rat Burkhard Ernst, Bundesund Wiener
Landesgremialobmann des Fahrzeughandels, nicht entmutigen. Mit "Mein
Auto" gründete er eine neue Plattform für all jene, die auf den
Individualverkehr angewiesen sind. Unterstützt wird der Verein von
den Autofahrerklubs sowie dem Kfz-Finanzierungsunternehmen Santander,
weitere Firmen sowie möglichst viele private Mitglieder sollen
folgen. Langfristig, so die Vision von Ernst und seinem
Chefkommunikator Wolfgang Rosam, soll "Mein Auto" ebenso breit
aufgestellt sein wie der auf der Gegenseite lobbyierende VCÖ. Mitte
September trat der Verein erstmals an die Öffentlichkeit. Im Vorfeld
der Wiener Landtagswahl forderten Ernst und seine Mitstreiter eine
Kehrtwende in der kommunalen Verkehrspolitik.
10 Kernforderungen
"Das Auto ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor und für viele
Menschen das einzig mögliche Verkehrsmittel, um den Alltag zu
bewältigen. Dementsprechend sollten unsere politischen Vertreter auch
handeln", unterstrich Ernst bei der Präsentation eines 10 Punkte
umfassenden Forderungskatalogs. Mehr "generelle Wertschätzung des
Autos", ein "Ende der Parkplatzvernichtung", keine Tempo-30-Zonen auf
Hauptverkehrsrouten, keine Sperre der Ringstraße für den Autoverkehr,
eine "sinnvolle Förderung von alternativen Antrieben sowie nötiger
Infrastruktur" samt "E-Mobilitätsgesetz", ein bezirksübergreifendes
Parkpickerl, eine Verlängerung der S1 zurSchaffung einer
durchgehenden Außenumfahrung, eine "nachhaltige Lösung" der
Stauprobleme auf der A23 sowie die generelle Gleichbehandlung aller
Verkehrsteilnehmer sind die wichtigsten Wünsche von "Mein Auto".
Mitgetragen werden sie von Mag. Gerald Kumnig, Generalsekretär des
ARBÖ ("Mobilität darf nicht zu einem Luxusgut werden"), sowie dem
Wiener Wirtschaftsbunddirektor Dr. Alexander Biach. Letzterer
fungiert auch als stellvertretender Vereinsobmann.
Kurswechsel angebracht
Es war wohl kein Zufall, dass die ersten Aktivitäten von "Mein Auto"
den stark auf Autofahrer zugeschnittenen Wahlkampf der Wiener ÖVP
flankierten. Eine konkrete Wahlempfehlung gab der Verein dennoch
nicht ab. Für Ernst, Kumnig und Biach steht nur eines fest: Sollte
die rot-grüne Rathauskoalition nach dem 11. Oktober fortgesetzt
werden, müssen sich sowohl die Autofahrer als auch all jene, die vom
Auto leben, auf noch ärgere Schikanen einstellen.