Banktechnisch zwar entschuldet, kämpft das Traditionsunternehmen weiterhin um den Erfolg. Wie, das haben die Lieferanten beim Forstinger-Infococktail erfahren. Durch neuerliche Preiszugeständnisse, parallel verschärfte Lieferantenbedingungen (Pönalen usw.), Verringerung der Warenbevorratung und weitere personelle Einengungen soll geschafft werden, was der Markt nicht (mehr) hergibt.

Die Autoteile-und Servicehandelskette ForstingerÖsterreich GmbH hält jedoch an ihren 115 ausschließlich gemieteten Verkaufsstellen fest, um ihren rund 200 Lieferanten eine Plattform zu geben, sie bei der Stange zu halten. Allerdings ist trotz des geänderten Zwischengeschäftsjahres (um saisonbedingte Erfolge besser in der Bilanz abbilden zu können) und harter Personaleinschnitte (die rund 800 Mitarbeiter wurden ebenso in die Pflicht genommen) das Ergebnis 2015 mager. Während der einst bei Ikea gehärtete Müllner von seinen Lieferanten neben mehr Loyalität in der gesamten Kooperationsstrecke weitere kostenreduzierende Maßnahmen fordert, konnte der gebürtige Österreicher Martin Schmid Schmidsfelden, zuletzt in der Schweiz tätig, den Lieferanten keine Gegenleistungen anbieten. Im Gegenteil: Die Umsätze fallen und auch neue Geschäftsfelder außerhalb des bekannten automotiven Umfeldes werden keine aufgetan. "Dazu fehlt uns einfach das Geld." Weiterer Einsatzwille der Lieferanten, wie zum Beispiel auch durch Pönalen bei Lieferverzug, was bei dem einen oder anderen Partner auch schon angewendet wurde, soll Liquidität bringen. Das Thema Kommissionsware und verlängerte Zahlungsziele wurden ebenso thematisiert wie eine verstärkt finanzielle Einbindung in die von Forstinger lancierten Flugblattaktionen. Nebenher wurde auch das Online-Engagement (Webshop etc.) ins Treffen geführt.

Neuer Standort weiterhin offen

Auf der Suche nach einer kleineren und daher günstigeren Unternehmenszentrale ist Schmid Schmidsfelden noch immer nicht in Wien oder Niederösterreich fündig geworden: "Dieser Kostenblock muss gut überlegt sein, bevor wir uns festlegen." Der Mietvertrag in Wien-Inzersdorf läuft jedoch Mitte 2016 aus.

Für 2015 rechnet das Geschäftsführungsduo bei gleichbleibender Filialanzahl und den 50 Doppler-Shop-in-Shop-Tankstellenplätzen mit rund 113 Millionen Euro Umsatz, womit der Verschuldungsgrad um 4 auf 20 Millionen ansteigt. "Mit Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen im Lieferantenund Angebotsportfolio nehmen wir 2016 in Angriff, um endlich den Turnaround zu schaffen." (LUS)