Rund 50 Brancheninsider folgten der Einladung zum zweiten "Gebrauchtwagenforum" von Dekra Austria Automotive. Einerseits galt es, die "Gebrauchtwagenawards" an jene Importeure zuübergeben, deren Fahrzeuge die wenigsten Mängel aufweisen. Auf Basis von 1,5 Millionen Hauptuntersuchungen der deutschen Muttergesellschaft wurden heuer in den jeweiligen Fahrzeugklassen die Modelle Audi A1, Toyota Prius, Volvo S60/V60, Ford C-Max, Mercedes-Benz GLK, BMW Z4, VW Amarok und Opel Movano ausgezeichnet. Die E-Klasse von Mercedes erzielte segmentübergreifend das beste Ergebnis.

"Riesenchance für professionelle Händler"

Andererseits standen Strategien zur Professionalisierung des Gebrauchtwagengeschäfts im Mittelpunkt der Tagung. Ein Ansatz dazu ist die 2011 gegründete Plattform www.easyautosale.com: Sie vermittelt Gebrauchtwagen von Privatpersonen an teilnehmende Händler. Im Vorjahr habe man in Deutschland bereits Fahrzeuge im Wert von rund 100 Millionen Euro vermarktet, erläuterte Geschäftsführer Nico Polleti: "In den kommenden Monaten werde wir auch in Österreich aktiv werden." Der standardisierte Zukauf von Privatfahrzeugen sei schließlich auch hierzulande "eine Riesenchance für professionelle Händler".

Einen anderen innovativen Ansatz verfolgt der bekannte Linzer Citroën-Händler France Car: Das Autohaus ist Pionier bei der Verwendung elektronischer Preisschilder. Dies sei nötig geworden, da traditionelle Preisreduktionszyklen der immer höheren Volatilität im Gebrauchtwagengeschäft nicht Rechnung tragen würden, erklärte Vertriebsleiter Stefan Rockenschaub:"Heute ist es nötig, die Preise in viel kürzeren Abständen nach oben oder unten anzupassen." In Zusammenarbeit mit einem Linzer IT-Unternehmen bietet France Car die Technologie ab sofort auch anderen Autohäusern an. Infrage komme die digitale Preisauszeichnung ab einem Bestand von rund 80 Fahrzeugen, so Rockenschaub.

Partner der Branche

Dekra selbst bietet mit "Fair Return" ein Programm zur professionellen Abwicklung der Fahrzeugrücknahme an -auf Wunsch bis hin zu einem vor Ort tätigen Sachverständigen. "Die Zusammenarbeit mit einem einzigen Dienstleister vereinfacht die Abläufe, senkt die Standzeiten und reduziert die Kosten", unterstrich der deutsche Dekra-Experte Michael Tziatzios.

InÖsterreich vertrauen bereits PSA, Opel und Leaseplan auf die Expertise der Dekra. Darüber hinaus wird das Team rund um Geschäftsführer Mag. Martin Ruß und Vertriebsleiter Christoph Wolf in den kommenden Monaten die individuelle Zusammenarbeit mit Autohäusern vertiefen. Basis dafür ist das neugestaltete "Dekra Gebrauchtwagensiegel", das neben optischen und technischen Zustandsprüfungen auch eine genaue elektronische Kfz-Diagnose umfasst.