Nicht eine Flut an neuen Modellen reizte damals die Österreicher zum Kauf, sondern die Furcht vor der Zukunft. Denn mit 1. März vergangenen Jahres trat die Neuberechnung der NoVA in Kraft (außerdem wurde die Versicherungssteuer erhöht). Da kauften viele Kunden rasch, auch der eine oder andere Händler ließ noch (meist PS-und volumenstarke) Neuwagen zu, um sie später als Gebrauchtwagen zu verkaufen.

Kein Wunder also, dass damals die Zahl der Neuzulassungen stieg, und zwar gleich um 30,16 Prozent. Ebenso wenig verwundert, dass heuer ein Rückgang zu verzeichnen war. Dass jedoch im Februar nur 20.641 Neuwagen zugelassen wurden und wir kumuliert bei 44.068 Autos stehen, lässt für die kommenden Monate nicht viel Gutes erwarten. Nur zum Vergleich: In den Jahren zuvor waren wir Ende Februar stets bei etwas mehr als 50.000 Einheiten (außer 2013 mit 48.957 Stück).

Und die Regierung? Die berät monatelang über die Steuerreform, lässt alle (auch die gesamte Kfz-Branche und die verunsicherten Käufer) im Unklaren und präsentiert dann kurz vor Ostern ein Ergebnis, das uns alle verärgert: Denn das Versprechen vom Vorjahr, die Autofahrer nicht noch einmal zu belasten, war offenbar nichts wert.

Betroffen sind immerhin bis zu 300.000 Autofahrer, die Dienstwagen haben und durch die Anhebung des Sachbezugs von 1,5 auf 2 Prozent des Brutto-Ankaufspreises mit Mehrbelastungen von monatlich bis zu 100 Euro rechnen müssen. Dass dies starke Auswirkungen auf die Händler und Importeure haben wird, scheint klar.

Kurze Frage: Hat die Regierung auch einkalkuliert, dass durch weniger Neuwagenverkäufe die Einnahmen durch Mehrwertsteuer und NoVA sinken?

Vermutlich nein, befürchtet Ihr Heinz Müller