Als größter privater Erdölkonzern Russlands ist es nicht gerade selbstverständlich, dass Lukoil Wien als Standort für die Expansion in Europa bestimmt. Der nun gestartete, umfangreiche Ausbau zeigt ein klares Bekenntnis zum Standort Österreich sowie eine klare Wachstumsstrategie. Vertriebsdirektor Christian Eibl bringt es auf den Punkt: "Österreich ist nicht gerade ein Niedriglohnland, es freut uns deshalb sehr, dass der Konzern in Österreich weitere Arbeitsplätze schafft." Dabei geht es nicht nur um Jobs bei Lukoil, sondern auch bei örtlichen Vorlieferanten, Dienstleistern und Logistikunternehmen. Die künftige Möglichkeit einer direkten Umladung vom Binnenschiff auf die Bahn macht Wien zu einem potenziellen Dreh- und Angelpunkt für Lukoil in Zentral- und Westeuropa.

Öl-Logistik mit dem Schiff

Bei der Erweiterung geht es nicht nur um zusätzliche Tanks: "Kernstück der Erweiterung ist eine schwimmende Ölübernahmestation", erklärt Marketingleiter Gerald Kaspar. Zudem werden weitere Lagertanks errichtet sowie bestehende Lagertanks in Produktionstanks umgebaut. Kaspar: "So können die bisherigen Kapazitäten nicht nur mehr als verdoppelt, sondern künftig auch Schiffe be-und entladen werden." Der Einsatz der Binnenschifffahrt bringt laut Kaspar eine Einsparung von 500 Tonnen CO 2 gleich im ersten Jahr. Generell wird die moderne Bauweise der Anlage höchsten Umweltstandards entsprechen.

Vagit Alekperov, Präsident von OAO Lukoil (Moskau):"Unsere Produkte genießen eine große Nachfrage bei den europäischen Verbrauchern. Wir arbeiten nicht nur an der Modernisierung unserer Schmiermittel-Produktionsstätte in Wien, viel mehr bauen wir einen integrierten Komplex mit einer Vielzahl an technologischen Vorteilen. Darunter die bestmögliche logistische Grundlange, um den Transport und die Lagerung von Grundölen und Endprodukten zu gewährleisten, sowie flexible Produktionsprozesse, um den europäischen Standards unserer wichtigsten Kunden in Europa gerecht zu werden."

First-Fill-Ziele

Die gewonnenen Kapazitäten sollen bald intensiv genutzt werden. Gerald Kaspar: "In der europäischen Automobilindustrie hat Wien logistisch eine sehr gute Position. Von hier aus sind die Werke gut zu beliefern." Und genau hier will Lukoil wachsen und einige dieser Werke im "First-Fill" beliefern.

Bei diesen Kooperationen spielen die CO 2-sparende Produktion und Logistik eine große Rolle. Kaspar: "Mit einigen wichtigen Herstellern laufen bereits die Endverhandlungen."