Der malaysischeÖlkonzern hat 2008 über den Zusammenschluss mit FL Selenia die Schmierstoffsparte Petronas Lubricants International (PLI) gegründet. Über den italienischen Partner erfolgte die Zusammenarbeit mit den Fiat-Konzernmarken. Nun will Petronas am österreichischen Markt auch mit anderen Marken wachsen. Armin Bolch, General Manager Petronas Lubricants für Deutschland und Österreich: "Als Basis dient die sehr starke Verbindung zu den Autoherstellern als technologischer Kompetenzpartner."

Enge Kooperationen mit BMW und Mercedes

"Mercedes vertraut uns seine stärksten Motoren an", erklärt Key Account Manager Bernd Volk. Das sind jene der AMG-Serien sowie der Formel-1-Motor des Weltmeisters. Bei BMW in Steyr ist Petronas auch einer der First-Filler. Für den Aftermarket gibt es Empfehlungen namhafter Hersteller. Trotz der engen Verbindung zu den Automobilkonzernen konzentriert sich Petronas auf freie und markengebundene Betriebe gleichermaßen. "Die freien gewinnen an Volumen, die Kombination von günstigeren Stundensätzen und Originalteilen ist interessant."

Verschiedene Vertriebswege

Bislang war Petronas inÖsterreich nur im Direktvertrieb vertreten, in Zukunft sollen auch Distributoren beliefert werden, um das Volumen und die Marktpräsenz zu steigern. "Wichtig ist ein Gesamtpaket, welches das Autohaus und die Werkstatt noch professioneller im Ölgeschäft werden lässt", erklärt Bolch. Super-und Baumärkte stehen momentan nicht auf dem Programm, für die Zukunft möchte der Öl-Manager das aber nicht ausschließen: "Wir prüfen laufend alle Vertriebsmöglichkeiten, vielleicht gehen wir mit einem anderen Produkt einmal andere Wege."

Mit drei Außendienstmitarbeitern in Österreich will Petronas seinen Betrieben Beratung, technische Schulung und Marketingunterstützung ermöglichen. "Der frühere Ölverkäufer ist heute Consultant", so Bolch. Doch die Beratung betrifft nicht nur den Kundendienstberater, sie muss schon beim Autoverkäufer beginnen. "Wie kann ich das wichtige Öl-Geschäft noch professioneller gestalten", ist für Bolch die wichtigste Frage. Das Preisniveau und damit die Marge beim Öl sollen mit der Qualität und der technischen Kompetenz von Petronas gehalten werden.

Positive Weiterentwicklung

Die Zukunft desÖl-Geschäftes sieht der erfahrene Manager nicht so negativ wie manche seiner Branchenkollegen. Bolch: "Das Öl ist wichtig für das Autohaus. Es bringt Erträge, ist technisch komplex und beratungsintensiv, das wird so bleiben." Ein Grund dafür ist die technische Weiterentwicklung. "Die Anforderungen der Motoren werden höher und damit auch die Technologie des Öls. Die Viskosität 0W-10 wird irgendwann das neue Hightech-Öl sein", ist der Petronas-Manager überzeugt. Die neuen Technologien sollen helfen, die Marge zu sichern. Bis dahin helfen die Begehrlichkeit und die Emotion durch eindrucksvolle Motorsporterfolge mit Mercedes-AMG-Formel-1.