In den letzten Wochen des vergangenen Jahres traf es ein Fiat-Autohaus in Niederösterreich, einen Skoda-Betrieb in der Steiermark, ein ebenfalls steirisches Autohaus mit den Marken Fiat, Alfa Romeo, Hyundai und Mitsubishi sowie den oberösterreichischen Zubehörhändler Rinder. Diese Beispiele legen nahe, dass die Kfz-Branche von einer Insolvenzwelle überrollt wird. Die Zahlen des Gläubigerschutzverbandes Creditreform liefern den Beweis: Im Vorjahr lagen die Insolvenzen im Bereich "Kfz-Handel, Instandhaltung und Reparatur" mit 165 Fällen um 15,4 Prozent über dem Wert von 2013. Die eröffneten Insolvenzverfahren stiegen von 79 auf 91, die mangels Vermögen abgewiesenen Verfahren von 64 auf 74 Fälle.

Düstere Aussichten

"Preisdruck und Wettbewerb" sind laut Mag. Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer von Creditreform, der Hauptgrund für die Zunahme der Kfz-Pleiten. Betroffen seien in erster Linie kleinere Betriebe, da diese dem Druck der Importeure am wenigsten entgegenzusetzen hätten. Doch auch größere Firmen finden sich immer häufiger in der Insolvenzstatistik.

"Der Anstieg der Insolvenzen wird sich 2015 weiter verstärken", meint Weinhofer: Ausschlaggebend für die anhaltend düsteren Perspektiven sei neben den zu geringen Margen die Kombination aus Wirtschaftskrise, privater Verschuldung und "genereller Unsicherheit am Markt". Viele Betriebe würden nur mehr durch ein "halbwegs gut funktionierendes" Werkstattgeschäft am Leben erhalten.