Im Jahr 2000 stießen die in Österreich neu zugelassenen Pkws durchschnittlich 167 Gramm CO2 pro Kilometer aus. 2013 waren es dagegen nur mehr 130,5 Gramm - ein umso eindrucksvollerer Fortschritt, wenn man bedenkt, dass die Fahrzeuge im selben Zeitraum schwerer und leistungsstärker wurden.

Europaweiter Trend

Mit diesen Werten liegtÖsterreich im europäischen Mittelfeld. Die niedrigsten Emissionen verzeichnete der Marktbeobachter JATO 2013 mit 109 Gramm in Holland, dahinter folgten - wohl vor allem aus wirtschaftlichen Gründen - Griechenland (111,3 Gramm) und Portugal (111,5 Gramm). Am anderen Ende der Skala befanden sich die Schweiz (144,7 Gramm), Polen (136,2 Gramm) und Deutschland (135,9 Gramm). Zwar werden die Daten für 2014 erst in einigen Wochen vorliegen, doch eine Prognose scheint gewiss: Der positive Emissionstrend hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt. Das Ziel der Europäischen Union, bis zum Jahr 2020 den durchschnittlichen Flottenverbrauch der Autobauer auf 95 Gramm pro Kilometer zu senken, erscheint vor diesem Hintergrund durchaus realistisch.

Kampf um Anerkennung

"Die Leistungen der Hersteller sind bemerkenswert. Ein heutiger Neuwagen verursacht nur mehr ein Hundertstel der Schadstoffe, die ein typisches Fahrzeug des Jahres 1970 ausgestoßen hat", betont Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer des Arbeitskreises der Automobilimporteure. Allerdings würden diese Fortschritte in der Öffentlichkeit nicht ausreichend honoriert - eine bedauerliche Tatsache, der die Importeure unter anderem im Rahmen der TV-Sendung "Autofocus" sowie mitAufklärungsarbeit bei der aktuellen Vienna Autoshow entgegenwirken wollen.

Mittelfristig gehen die Forderungen weiter: So soll die Fahrzeugbesteuerung reformiert und an den CO2 Ausstoß angepasst werden - "und zwar ohne Mehrbelastungen für die Autofahrer", wie Pesau unterstreicht.

Zurückhaltung bei E-Antrieb und Erdgas

Bislang macht die Politik freilich keine Anstalten, den Wünschen der Branche entgegenzukommen. Nicht einmal für die medial hoch gelobten alternativen Antriebe gibt es bundesweite Förderungen. Daher überrascht es nicht, dass die bisherigen Verkäufe weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Die Neuzulassungen von Elektroautos stiegen in den ersten 11 Monaten des Jahres 2014 zwar von 635 auf 1.246 Stück, doch war dies fast ausschließlich auf die neu in dieses Segment eingestiegenen Marken BMW (368 Stück) und VW (218 Stück) zurückzuführen. Bei Erdgas legten die Neuzulassungen um 180 Prozent zu, doch ist das Gesamtvolumen von 446 Einheiten nach wie vor marginal. Das meistverkaufte CNG-Fahrzeug, der Audi A3 g-tron, wurde bis Ende November lediglich 111 Mal ausgeliefert.

Die beliebtesten Alternativen zu Benzin-und Dieselautos sind also nach wie vor Benzin und Diesel - allerdings in weitaus effizienterer Form. Es bleibt zu hoffen, dass diese Tatsache in Zukunft auch von den politischen und medialen Meinungsmachern stärker gewürdigt wird.