Opel befindet sich nicht zuletzt dank Adam und Corsa im Aufwind. Die
Konzernspitze führt deshalb ab Mitte 2015 wieder eine dritte Schicht
im Werk Eisenach ein, wo die Kleinwagen gebaut werden. Das ist
zugleich Vertrauensbeweis und Beleg für die Leistungsfähigkeit des
Thüringer Standorts.
Opel strotzt vor neuem Selbstvertrauen. Kein Wunder, verleihen den
Rüsselsheimern doch einige Entwicklungen gesunden Aufwind. So
verzeichnete die Marke etwa beim Marktanteil in Deutschland zum
ersten Mal seit 14 Jahren wieder ein- wenn auch kleines - Plus von
0,1 Prozent. Auch in Österreich lief es bestens: Nach elf Monaten
stand die Marke mit dem Blitz auf Platz2 der Neuzulassungsstatistik.
Und das, ohne die Zahlen durch massive Kurzzulassungen zu schönen.
Europaweit sieht die Situation noch besser aus: So gehörte Opel von
Jänner bis Oktober zu den größten Gewinnern. Vorstandsvorsitzender
Dr. Karl-Thomas Neumann: "Unsere Verkäufe in der EU legten um8,6
Prozent zu. Damit wuchs Opel um 2,5 Prozentpunkte schneller als der
Gesamtmarkt und war die am schnellsten wachsende Marke unter den Top
3."
Zugpferd Corsa
Zweiter Grund für die positive Stimmung: Vom neuen Corsa, der seit
Ende November in Serie produziert wird, lagen bereits vor dem
offiziellen Produktionsstart mehrere zehntausend Bestellungen vor.
Neumann ist sich deshalb sicher, dass der neue Corsa die
Erfolgsgeschichte der vier Vorgänger-Generationen fortschreiben wird:
"Obwohl das Auto noch keine offizielle Händlerpremiere hatte, liegen
uns europaweit schon mehr als 50.000 Bestellungen vor. Das ist ein
klares Zeichen: Auch die fünfte Generation wird ein Bestseller."
Ebenso ist er davon überzeugt, dass der Kleinwagen Adamund seine
Derivate "S" und "Rocks" der Marke weiterhin einen positiven
Image-Schub verleihen werden. Der Plan sei, wie Neumann sagt, "bis
2022 wieder einen Marktanteil in Deutschland von 10 Prozent zu
erreichen und sich EU-weit bei soliden 8 Prozent einzupendeln".
Gute Perspektiven
"Dafür müssen wir neue Kunden ansprechen", bringt Neumann die
erforderliche Marschrichtung zur Zielerreichung auf den Punkt, "denn
nur mit guten Autos würden auch die Perspektiven gut bleiben". Opel
will sich dafür zwar nicht mit den Premiummarken matchen, die
Fahrzeuge in puncto Materialien, Verarbeitung, Design und Sicherheit
aber noch höher positionieren. Eine Schlüsselrolle spielt dabei der
Corsa, auf den ein Viertel aller Fahrzeugverkäufe fallen und dessen
neueste Generation überaus wertig wirkt.
Dass der Kleinwagen einen solch starken Qualitätseindruck
hinterlässt, ist auch der Verdienst von Elvira Tölkes, Direktorin des
Opel-Werks Eisenach, wo neben dem Adam der 3-türige Corsa gebaut
wird: "In der 5-monatigen Anlaufphase, in der 3.000 Fahrzeuge
produziert wurden, haben wir höchsten Wert auf Qualitätssicherung und
Termintreue gelegt." Die große Herausforderung sei gewesen,
gleichzeitig vier unterschiedliche Modellvarianten auf einer Linie zu
bauen und parallel dazu zwei Anläufe - den des Adam Rocks und den des
neuen Corsa - erfolgreich zu meistern.
Dritte Schicht ab 2015
Dass dies reibungslos funktioniert habe, sei ein Beweis für die
Leistungsfähigkeit des Thüringer Standorts, der seit 1990 bestehe und
in den Opel seither mehr als 1,2 Milliarden Euro investiert habe,
sagt Tölkes. Weiters wisse das Unternehmen, was es an Eisenach habe:
"Bester Beleg dafür ist die Entscheidung, Mitte 2015 eine dritte
Schicht einzuführen."
Das ist nicht nur ein Zeichen der positiven Performance von Opel,
sondern auch ein gutes Signal für den Standort: Schließlich werden
dadurch in der Region 400 neue Arbeitsplätze geschaffen. (PSP)