Opel strotzt vor neuem Selbstvertrauen. Kein Wunder, verleihen den Rüsselsheimern doch einige Entwicklungen gesunden Aufwind. So verzeichnete die Marke etwa beim Marktanteil in Deutschland zum ersten Mal seit 14 Jahren wieder ein- wenn auch kleines - Plus von 0,1 Prozent. Auch in Österreich lief es bestens: Nach elf Monaten stand die Marke mit dem Blitz auf Platz2 der Neuzulassungsstatistik. Und das, ohne die Zahlen durch massive Kurzzulassungen zu schönen. Europaweit sieht die Situation noch besser aus: So gehörte Opel von Jänner bis Oktober zu den größten Gewinnern. Vorstandsvorsitzender Dr. Karl-Thomas Neumann: "Unsere Verkäufe in der EU legten um8,6 Prozent zu. Damit wuchs Opel um 2,5 Prozentpunkte schneller als der Gesamtmarkt und war die am schnellsten wachsende Marke unter den Top 3."

Zugpferd Corsa

Zweiter Grund für die positive Stimmung: Vom neuen Corsa, der seit Ende November in Serie produziert wird, lagen bereits vor dem offiziellen Produktionsstart mehrere zehntausend Bestellungen vor.

Neumann ist sich deshalb sicher, dass der neue Corsa die Erfolgsgeschichte der vier Vorgänger-Generationen fortschreiben wird: "Obwohl das Auto noch keine offizielle Händlerpremiere hatte, liegen uns europaweit schon mehr als 50.000 Bestellungen vor. Das ist ein klares Zeichen: Auch die fünfte Generation wird ein Bestseller." Ebenso ist er davon überzeugt, dass der Kleinwagen Adamund seine Derivate "S" und "Rocks" der Marke weiterhin einen positiven Image-Schub verleihen werden. Der Plan sei, wie Neumann sagt, "bis 2022 wieder einen Marktanteil in Deutschland von 10 Prozent zu erreichen und sich EU-weit bei soliden 8 Prozent einzupendeln".

Gute Perspektiven

"Dafür müssen wir neue Kunden ansprechen", bringt Neumann die erforderliche Marschrichtung zur Zielerreichung auf den Punkt, "denn nur mit guten Autos würden auch die Perspektiven gut bleiben". Opel will sich dafür zwar nicht mit den Premiummarken matchen, die Fahrzeuge in puncto Materialien, Verarbeitung, Design und Sicherheit aber noch höher positionieren. Eine Schlüsselrolle spielt dabei der Corsa, auf den ein Viertel aller Fahrzeugverkäufe fallen und dessen neueste Generation überaus wertig wirkt.

Dass der Kleinwagen einen solch starken Qualitätseindruck hinterlässt, ist auch der Verdienst von Elvira Tölkes, Direktorin des Opel-Werks Eisenach, wo neben dem Adam der 3-türige Corsa gebaut wird: "In der 5-monatigen Anlaufphase, in der 3.000 Fahrzeuge produziert wurden, haben wir höchsten Wert auf Qualitätssicherung und Termintreue gelegt." Die große Herausforderung sei gewesen, gleichzeitig vier unterschiedliche Modellvarianten auf einer Linie zu bauen und parallel dazu zwei Anläufe - den des Adam Rocks und den des neuen Corsa - erfolgreich zu meistern.

Dritte Schicht ab 2015

Dass dies reibungslos funktioniert habe, sei ein Beweis für die Leistungsfähigkeit des Thüringer Standorts, der seit 1990 bestehe und in den Opel seither mehr als 1,2 Milliarden Euro investiert habe, sagt Tölkes. Weiters wisse das Unternehmen, was es an Eisenach habe: "Bester Beleg dafür ist die Entscheidung, Mitte 2015 eine dritte Schicht einzuführen."

Das ist nicht nur ein Zeichen der positiven Performance von Opel, sondern auch ein gutes Signal für den Standort: Schließlich werden dadurch in der Region 400 neue Arbeitsplätze geschaffen. (PSP)