Die wirklich fetten Jahre sind schon lang vorbei. Um die Mitte der "Nullerjahre" setzte die heimische Fahrzeugindustrie zu einem Höhenflug an, der bis zur weltweiten Wirtschaftskrise anhielt. Auf den Einbruch im Jahr 2009 folgte eine gewisse Erholung in den beiden Folgejahren, bevor das Produktionsvolumen 2012 neuerlich nachgab. Seither häufen sich die Stimmen, die darauf hinweisen, dass Österreich nicht nur unter globalenWirtschaftstrends zu leiden habe: Der Wirtschaftsstandort verliere auch an Attraktivität für Automobil-und Zulieferunternehmen.

Überraschendes Wachstum

Angesichts dessen waren die Erwartungen für das Vorjahr gedämpft. Tatsächlich sei es jedoch gelungen, die Produktionszahlen von Monat zu Monat zu steigern, berichtet der Fachverband der Fahrzeugindustrie. In Summe ergab dies laut den kürzlich veröffentlichten Branchendaten ein Wachstum um 7,8 Prozent auf rund 13 Milliarden Euro. "Beieiner näheren Betrachtung dieser erfreulichen Zunahme darf aber nicht vergessen werden, dass das Produktionsniveau nur 7 Prozent über dem Wert des Jahres 2006 liegt und somit im Jahresdurchschnitt um weniger als 1 Prozent gestiegen ist", mahnt Mag. Walter Linszbauer, Geschäftsführer des Fachverbandes.

Schrumpfende Aufträge

Die Branchenstatistik zeigt zudem eine besorgniserregende Tatsache auf: Die aktuellen Auftragsbestände lagen im Dezember 2013 um beinahe 14 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres, im Jahresdurchschnitt sind sie immerhin um 8 Prozent gesunken.

"Damit decken die vorhandenen Aufträge nur mehr ein durchschnittliches Produktionsvolumen von drei Monaten ab, was es der Branche erschwert, längerfristige Planungen vorzunehmen", so Linszbauer.

Derartige Erkenntnisse sollten nicht nur den automotiven Managern, sondern auch der Politik zu denken geben: Schließlich ist die Automobil-und Zulieferindustrie der drittstärkste Industriezweig des Landes, was sich nicht zuletzt in über 30.000 Arbeitsplätzen niederschlägt.