Den Grundstein zu Pappas" spektakulärem Aufstieg legte Günther Wiesenthal, der schon in den 1930er-Jahren für die Stuttgarter als Exportleiter werkte. Er koordinierte die großen Märkte außerhalb Deutschlands, die in den Händen enthusiastischer Importeure lagen: So etwa die Boccanellis in Italien, in Schweden war es Philippson,in der Schweiz die Familien Stüber und Hirzl, in Frankreich Delcroix, in Holland De Pont und in Belgien Montanari.
InÖsterreich nahm Wiesenthal 1953 mit der Gründung der Mercedes-Benz Zentralbüro für Österreich GmbH in Salzburg den Import selbst in die Hand und heuerte Georg Zacharias Pappas als Mitarbeiter an. Sieben Jahre später kaufte Wiesenthal in Wien dem damaligen Platzhirschen F.K.Wittke seine Mercedes-Vertretung ab. Als er im selben Jahr an Leukämie starb, vermachte er die Hälfte seines Salzburger Unternehmens dem damals erst 32-jährigen Georg, der damit der jüngste Mercedes-Generalvertreter aller Zeiten wurde. In diesem Erbe waren neben dem Pkw-Import auch der lukrative Ersatzteilgroßhandel und das Nutzfahrzeuggeschäft gebündelt.
Pappas rettete den halben Importkuchen
Am 1.1.1980 wurde auf Drängen der Konzernzentrale die Mercedes-Benz Österreich Vertriebsgesellschaft m.b.H. als 50:50 Joint Venture zwischen der Daimler AG und der Pappas Beteiligung GmbH gegründet. Zu einer Zeit, als sich der Konzern in den meisten Ländern bereits die selbstständigen Vertreter einverleibt hatte, gelang es Georg, sich somit zumindest noch die Hälfte des Importkuchens zu retten.
Seither beliefert diese Gesellschaft sämtliche Pappasund Wiesenthal-Betriebe und die beiden noch unabhängig verbliebenen Mercedes-Händler Dipl.-Ing. Herbert Schneider GmbH.&Co (Kärnten) und Dipl.-Ing. Hans Teissl&Sohn (Vorarlberg) mit Neufahrzeugen. Nicht jedoch mit Ersatzteilen - denn dieses Geschäft ist bis Ende 2013 der Pappas AG verblieben.
Preisschlacht oder Hochpreispolitik?
Keine Freude scheint die Daimler-Spitze mit ihrenösterreichischen Marktanteilen zu haben. So auch beim heiß umkämpften Lkw-Geschäft, das 2009 einen Markteinbruch um 47 Prozent verzeichnete: "Während unsere Mitbewerber aggressiv in die Preisschlacht gehen, hält Mercedes-Benz nach wie vor an einer Hochpreispolitik fest", sah sich die damaligePappas-Geschäftsführung im Juli 2010 vor allem gegenüber MAN, Scania und DAF im Nachteil.
Ähnlich sieht es auch bei den Pkws aus. So wurden laut Statistik Austria 2012 exakt 10.615 neue Mercedes verkauft. Das entspricht einem Marktanteil von 3,16 Prozent. Da liegen die Konkurrenten BMW mit 4,72 und Audi mit 6,22 Prozent weit voran. Bereits im Februar 2011 beklagt Clanchef Alexander Pappas, dass sich auch die Mercedes-Kunden bereits "an ein bestimmtes Niveau von Absatz stützenden Maßnahmen gewöhnt haben". Ein Wegfall finanzieller Stützungsleistungen könnte zu deutlichen Absatzrückgängen führen. 2012 gab es dann tatsächlich ein Minus von fast 14 Prozent.
Mag. Bernhard Denk, bis zum Jahreswechsel Geschäftsführer der Mercedes-Benz Österreich Vertriebsgesellschaft m.b.H. (MBÖ), befand sich mit seinem Importgeschäft somit in einer Zwickmühle. Einerseits verlangten die heimischen Mercedes-Händler möglichst günstige Einkaufskonditionen. Anderseits sollte die MBÖ im Sinne ihrer Gesellschafter- der Pappas Beteiligung GmbH und der Daimler AG - Gewinne abwerfen. Was offensichtlich stets gelang.
Diese Erträge dürften auf Denks strikte Preispolitik zurückzuführen sein. Allerdings zulasten der Stückzahlen und des Marktanteiles, was der Konzernzentrale sauer aufgestoßen sein könnte. Schließlich wollen die Konzernherren ihr Geld nicht nur als Großhändler, sondern als Kfz-Produzenten verdienen.
Das Sparschwein
2007 erwirtschaftete MBÖ mit dem Pkw-und Nutzfahrzeugimport bei 578 Umsatzmillionen einen Gewinn nach Steuern von 5,6 Mio. Euro. 2008 sackte der Gewinn bei fast gleichem Umsatz auf 1 Mio. ab. Das folgende Krisenjahr bescherte einen Umsatzeinbruch auf 371 Mio. und endete mit einer schwarzen Null. Dafür gab es 2010 einenUmsatzsprung auf 507 Mio., was dem Unternehmen beim "Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit" ein Rekordergebnis von 8,3 Mio. bescherte. Unter Berücksichtigung von Gewinnvorträgen hat die MBÖ-Bilanz 2010 bereits 24 Mio. unausgeschütteter Gewinne vor sich hergeschoben.
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