Mit der warmen Jahreszeit steht die beste Saison für Klimawartung vor
der Tür. Für die Kfz-Betriebe bedeutet das ein einträgliches
Geschäft, aber auch hohe Anforderungen an Technik und Schulung.
Ohne Ausbildung geht gar nichts", ist Arno Starzüberzeugt. Seit den
frühen Neunzigerjahren hat sich der Vorarlberger mit seinem
Unternehmen Klitech den Ruf erarbeitet, ein Guru der Klimatechnik zu
sein. Mittlerweile gibt er sein Fachwissen bei Seminaren im ganzen
deutschen Sprachraum weiter, 2008 hat er über 400 Fachkräfte
geschult. Warum dasso wichtig ist? Starz nennt ein prägnantes
Beispiel: "Hybridfahrzeuge wie der Toyota Prius benötigen in der
Klimaanlage ein eigenes Hochvoltöl. Wird konventionelles Öl
verwendet, ist ein Kurzschluss vorprogrammiert."
"Die Spreu und der Weizen" Thomas Posch, bei Derendinger für das
Klimageschäft verantwortlich, misst der Schulung ebenfalls enorme
Bedeutung bei: "Eine Klimaanlage evakuieren und neu befüllen kann so
gut wie jeder. Bei der nachhaltigen Fehlerbehebung trennt sich aber
die Spreu vom Weizen." Derendinger setzt daher wie viele andere
Anbieter auf ein umfassendes Trainingsangebot. Außerdem steht ein
innovatives Produkt für die neue Saison bereit: Das bewährte
Klimaservicegerät "OK Klima Printer", in Italien ausschließlich für
Derendinger produziert, wurde grundlegend überarbeitet. Nun verfügt
es über eine ausführliche Datenbank, ist noch einfacher zu bedienen,
hat eine integrierte Spülfunktion für die Klimawartung und ermöglicht
dank einer genauen Arbeitsdokumentation eine schlüssige Argumentation
gegenüber dem Kunden. "Wir verkaufen nicht nur Füllstationen, sondern
liefern auch das nötige Wissen", stimmt Herbert Degelsegger,
Geschäftsführer von d!Teil, in den Chor vom besten Service mit ein.
Das Angebot, das die Marken Delphi, Teamec und Klitech umfasst, ist
reichhaltig: "Bei uns erhält man sinnvolle Werkzeuge, Ersatzteile und
Verbrauchsmaterialien", sagt Degelsegger, der seine nächste
Anwenderschulung -übrigens gemeinsam mit Starz -vom 27. bis 30. April
abhalten wird.
Automatik als Trumpf
"Bestehen Sie auf einen Vollautomaten", empfiehlt Ulysses P.
Tischler, Geschäftsführer von Dometic Austria, den Betrieben. "So
macht sich eine Klimaservicestation schnell bezahlt, denn Sie haben
während eines Service Zeit, sich um die anderen Fahrzeuge in Ihrer
Werkstatt zu kümmern." Die AirCon Service Center ASC1000, ASC2000 und
ASC3000 bieten allesamt vollautomatischeFunktionsprozesse, was den
Werkstätten Zeitersparnis und somit das Kalkulieren attraktiver
Preise ermöglicht. Tischler unterstreicht, dass Dometic als
Vollanbieter für alle Aspekte des Klimageschäfts auftritt: "Dem
Wunsch der Werkstätten, vom originalersetzenden Bauteil über die
Klimaservicestation bis hin zu Spezialwerkzeug und Verbrauchsmaterial
alles aus einer Hand zu beziehen, kommen wir seit jeher nach." Auch
bei Birner heißt das Schlagwort Vollautomatik: Neuerdings führt man
das Klimaservicegerät ECK 2500 N8 UV KDBA P, das über ein
integriertes Desinfektionsmodul verfügt. "Somit können zwei
Arbeitsgänge mit einem Gerät vollzogen und dabei noch Zeit gespart
werden", betont Franz Lettner, verantwortlich für die
Werkstattausrüstungslinie Autofit. In Sachen Schulung kann er allein
im Frühjahr auf 6 zweitägige Termine verweisen. Den Markt schätzt
Lettner als gesättigt ein, dennoch sieht er Wachstumspotenzial: "Wir
sind guter Dinge, mit neuen Geräten, die zusätzliche Leistungen und
Funktionen bieten, eine Re-Investition schmackhaft machen zu können."
Auf neue Produkte setzt auch Harald Simonovsky vom Wiener
Spezialunternehmen Ginner: Dies sind die ISC TronicFutura S mit
Fahrzeugdatenbank und Diagnosefunktion, die Tronic Futura HD S mit
Füllmengendatenbank für Lkw und Busse sowie die Silver Futura Diag
mit besonders großen Rädern. "Investitionsbereitschaft ist trotz der
Krisenmeldungen in den Nachrichten vorhanden", beobachtet Simonovsky.
Für alle Anforderungen Der deutsche Gerätehersteller Texa sieht
ebenfalls gute Wachstumschancen. Geschäftsführer Werner Arpogaus
begründet das vor allem mit der Intensivierung der Marktbearbeitung
in Österreich, wo man bei Pichler, Siems&Klein, RAL, Supanz und WTPG
gelistet ist. Die Produktreihe Konfort Evolution reicht vom
Einsteigermodell K605E bis zum vollautomatischen, eine
Diagnosefunktion umfassenden K670E. Beim KT 690 PRO von Berner hat
der Anwender die Wahl zwischen vollautomatischem und manuellem
Betrieb. Gegenüber dem Vorgänger wurde das für Pkws und Lkws
geeignete, dank großer Lufträder ebenso standfeste wie
manövrierfähige Gerät unter anderem in puncto Drucksensor,
Sicherheitsdämpfer und Wiegezellen überarbeitet. Ein Software-Update
garantiert noch mehr Sicherheit gegen Bedienfehler. Die integrierte
Datenbank informiert über die Kältemittelmengen vieler Fahrzeuge und
kann beliebig erweitert werden. Für Busse bietet Berner den KT 790
PRO an, der ebenfalls mit einer programmierbaren Benutzerdatenbank
sowie einem Protokolldrucker und 5 Meter langen Serviceschläuchen
ausgestattet ist.
Siems&Klein vertraut beim Klimaservice neben Texa auf Tecnotest.
Jüngste Neuentwicklung ist das Modell ACM 3000-TT, dessen Messeinheit
ebenfalls selbstständig den Arbeitsprozess vom Absaugen über
Recycling und Ölmanagement bis zur Neubefüllung steuert. Auch eine
manuelle Bedienung ist möglich, als Optionen sind ein USB-Anschluss
zur Datenübertragung sowie ein Drucker erhältlich.
Vielfältiges Angebot
Mit einem Klimaanlagen-Diagnosewerkzeug, das sowohl in Verbindung mit
einem Klimaservicegerät oder direkt am Fahrzeug angewendet werden
kann, erweitert Förch sein Sortiment. Das Werkzeug kann den Inhalt
der Klimaanlage sichtbar machen, was eine wesentliche
Arbeitserleichterung bedeutet: Partikel, Späne, Wasser, Dichtmittel
und andere Fremdstoffe können im Nu erkannt werden. Darüber hinaus
finden sich im Angebot ein universelles Klimaanlagen-Spülset, ein 360
Teile umfassender Koffer mit kältemittelbeständigen O-Ringen sowie
ein PVC-Schutzkappensortiment. Diese Kappen verhindern das Eindringen
von Feuchtigkeit und Schmutz bei Reparaturen der Klimaanlage, sind an
Innen-und Außengewinden verwendbar und auch für andere Leitungen und
Anschlüsse geeignet.
Die Qual der Wahl
Unser exemplarischer Rundblick zeigt, wie reichhaltig das Angebot am
Klimasektor ist. Eine erschöpfende Marktzusammenfassung ist schlicht
unmöglich: "Es gibt wahrscheinlich 30,40 Anbieter", bestätigt Starz.
Eine enorme Zahl, wenn man bedenkt, dass bei gut 4.000 Werkstätten
der jährliche österreichische Gesamtmarkt für Servicestationen von
vielen auf 300 bis 400 Stück geschätzt wird. Was muss ein Unternehmen
beachten, der sich -sei es als Zweitanschaffung oder zum Ersatz - auf
die Suche nach einem neuen Klimaservicegerät begibt? "Es wird
spannend zu beobachten, welches Kältemittel sich bei
Fahrzeugherstellern entsprechend der ab 2011 geltenden
EU-Vorschriften durchsetzen wird",meint Alfred Rieder,
Kfz-Geschäftsbereichsleiter von Berner. Mit den Produkten seines
Hauses seien Werkstätten auf jeden Fall bestens gerüstet. "Ein Gerät
ist schnell verkauft", sagt Christian Brachmann, Geschäftsführer von
Siems&Klein. "Was im Betriebsalltag zählt, sind
Ersatzteilverfügbarkeit, rasches Service und natürlich die
begleitende Schulung." Tischler stimmt zu - und rät den Betrieben,
sich jede Kaufentscheidung gut zu überlegen: "Nehmen Sie unbedingt
Vorführtermine in Anspruch, achten Sie in besonderem Maße auf die
Wirtschaftlichkeit derinfrage kommenden Klimaservicestationen und
fordern Sie aufschlussreiches Schulungsmaterial an. Letztendlich
zählt das Gesamtpaket, um eine Entscheidung zum Erfolgsrezept zu
machen."