Peter-J. Lorenzen weiß, was die Branche braucht: Schließlich stammt der Deutsche aus einem Opel-Autohaus und arbeitete jahrelang bei diversen Importeuren, eher er zu AutoScout24 wechselte. "Ich habe immer an der Schnittstelle zwischen Autohaus und Internet gearbeitet." Lorenzen, der nach dem Abgang von Michael Freundseit Ende Juni interimistisch auch für Österreich zuständig ist, will die Internet-Plattform auch bei den gewerblichen Nutzern stark nach vorn bringen. "Unser Ziel ist es, nicht Anzeigenverkäufer zu sein, sondern Vermarktungsberater und -betreuer", analysiert Lorenzen: Als europäischer Marktführer mit 2,2 Millionen Autos auf der Plattform und 40.000 Händlern wisse man sehr genau, was am Markt los sei. "Wir wollen die führende Position am Markt haben", meint der Deutsche: Das bedeutet unter anderem, dass man von derzeit 870 auf mehr als 1.000 Händler wachsen will.

"Flexibles und faires Pricing"

"Bei privaten Inserenten sind wir ja schon jetzt die Nummer 1", urteilt er. Der Haken dabei: Von den (meist kostenlosen) Privatinseraten kann eine Internet-Plattform nicht leben, dazu benötigt man die Händler. "Wir bieten seit drei Monaten ein flexibles und faires Pricing an: Es gibt keine Flatrate für alle Autos, sondern der Händler zahlt nur für jene Autos, die er im Monatsmittel eingestellt hat." Das bedeutet beispielsweise für die kalte Jahreszeit, wenn Schnee und Eis dasFotografieren erschweren und die Verkäufe im Gebrauchtwagenhandel vor allem in den Bergen geringer sind, eine deutliche Ersparnis für die Händler. Außerdem gebe es bei Auto-Scout24 eine vierwöchige Kündigungsfrist.

Auch Motorräder und Trucks

Lorenzen verweist auch auf die Statistiken, die den Händlern übermittelt werden: "So kann jeder genau erkennen, wie erfolgreich seine eingestellten Fahrzeuge sind." Diese Statistiken werden von einem eigenen Team stets weiterentwickelt: "Wir wollen dem Händler ganz genau sagen, wie viele Klicks oder E-Mails es für jedes seiner Fahrzeuge gibt." Ständige Optimierungen gebe es auch beim Einstellen der Autos, auch wenn noch längst nicht alle Partner die bestehenden Möglichkeiten nutzen: "Vor allem die kleineren Händler wissen nicht, dass sie die Fahrzeuge nur einmal einstellen müssen und dann ihren Bestand von AutoScout24 zum Beispiel auch auf Facebook integrieren oder mit wenigen Klicks in anderen Farben und Darstellungen auf die eigene Homepage stellen können."

Vermutlich Anfang 2013 will die Internet-Plattform inÖsterreich auch verstärkt am Nutzfahrzeugsektor aktiv werden: "Kleinere Transporter kann man ja schon jetzt einstellen, dann folgen auch die größeren Lastwagen." Das Gleiche gilt auch für Motorräder, wo man in Österreich bisher noch nicht wirklich aktiv ist.

Bis Ende 2012 soll feststehen, wer das Team von drei Außendienst-Mitarbeitern ab kommendem Jahr anführen soll: "Wir brauchen jemanden, der den Markt gut kennt und das Netzwerk hat", urteilt Lorenzen: Es gebe derzeit mehrere Kandidaten. Das Internet-Portal hatte kurz vor dem Sommer neue Außendienst-Mitarbeiter nominiert: Christian Nindl für West-undJochen Jakopitsch für Ostösterreich; Bernhard Weber ist für Wien sowie für Großkunden zuständig.