Jörg Seidl, General Manager von GKN Service Austria, betont im A&W-Gespräch, dass die Zahl der verschiedenen Typen von Schraubenund Blattfedern für Pkws und Leicht-Lkws in den letzten fünf bis sechs Jahren von 1.400 auf 3.800 geklettert ist. Pro Automodell sind je nach Motorisierung und Ausstattung acht bis zehn verschiedene Federmodelle im Einsatz.

Standardisierung fragwürdig

Um größtmöglichen Fahrkomfort und maximale Dämpfung zu gewährleisten und das Fahrzeug immer in derselben Bodenhöhe zu halten, dürfen bei diesen Ersatzteilen keine Kompromisse eingegangen werden. Seidl fragt sich, weshalb einzelne Anbieter mit einer Standardisierung ihrer Produktpalette auftrumpfen. Insofern ist er skeptisch, was entsprechende Bemühungen von namhaften Herstellern anlangt. Aus den oben genannten Gründen und wegen der Anforderungen, die Leichtbau und Raumeinsparung als Ziele in der Automobilproduktion nach sich ziehen, werden die Anforderungen an die Feder immer differenzierter und individueller. Beim Austausch sollte nicht ein beliebiges, sondern das nach den Vorschriften der Hersteller richtige Ersatzteil eingebaut werden.

Seidl verweist auf die große Palette, die GKN unter der Marke Spidan im Sortiment hat. Dazu heißt es in einer Veröffentlichung des Konzerns: "Bei einer Gesamtheit von 70.000 Fahrzeugapplikationen bietet Spidan eine breit gefächerte Palette von Schraubenfedern, die sowohl europäische, japanische und südkoreanische Pkwsund kleine Nutzfahrzeuge umfasst." Die Produkte werden demnach in OE-Produktionsstätten hergestellt und entsprechen den Originalspezifikationen der Fahrzeughersteller gemäß GVO. Im Form, Abmessung und Federrate sind sie identisch mit Originalfedern und passen in der OE-Federaufnahme der Pkws.

Der General Manager von GKN Services Austria verweist darauf, dass im Nachbau Federn häufig mit gleichbleibend starkem Draht hergestellt werden. In vielen Fällen sind mittlerweile jedoch Produkte aus inkonstantem Draht im Einsatz. Bei dieser Art von Federn verringert sich der Durchmesser des eingesetzten Drahts zum Ende hin. Bei gewöhnlichen Straßenverhältnissen und normaler Belastung gewährleisten diese weichen Federn komfortable Fahreigenschaften. Eine höhere Belastung der Federung durch Zuladung oder schlechte Straßenverhältnisse aktiviert den stärkeren Teil der Feder. Dadurch wird die Federcharakteristik steifer. Die Federrate steigt progressiv an und garantiert eine stabile Straßenlage.

Entscheidung für Qualität

Was Federn angeht, die nicht den OE-Vorschriften entsprechen, besteht die Gefahr, dass sie aus den Federsitzen herausspringen. Beim Einbau sollte auf die plane Auflage dieser Teile geachtet werden. Wer auf Qualität achtet, ist laut Seidl bei GKN gut aufgehoben. Der Gelenkwellenhersteller mit einem Weltmarktanteil von 42 Prozent lässt sich auch in anderen Angebotsbereichen -wie man sagt - nicht lumpen.