Bei strahlendem Wetter ging der 26. Branchentreff der Karosseriebauer
in Maria Taferlüber die Bühne. Nach dem gesellschaftlichen Teil am
Freitag stand am Samstag der fachliche Aspekt im Vordergrund.
Als Hauptthemen wurden von Vertretern der Firmen AVL DiTEST bzw.
Wieländer+ Schill aktuelle Informationen über das "Zukunftsthema
E-Car" und "Kleben und Nieten" geliefert. Hannes Bloder und Harald
Nikolaus von der Grazer AVL DiTEST betonten, dass an der
Elektrifizierung des Antriebsstrangs in der Weiterentwicklung der
Automobile kein Weg vorbeiführt. Dementsprechend werden die
Reparaturwerkstätten in den nächsten Jahren mit immer mehr
sogenannten Hochvolt-Kraftfahrzeugen zu tun bekommen. Von ihnen
spricht man ab der Kategorie des "milden" Hybrids.
Passendes Angebot
Während der Reparatur von Hochvolt-Fahrzeugen müssen besondere
Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um die Beschäftigten nicht
zu gefährden. Im Wesentlichen geht es um die Vermittlung einer
Spezialausbildung, die Nutzung von Schutzbekleidung und die
Gewährleistung der Spannungsfreiheit während der Arbeit am
Kraftfahrzeug. Dabei sind diverse Spannungsmessungen erforderlich,
für die -wie nicht anders zu erwarten -AVL Ditest mit dem Safety 1000
ein Kombinationsgerät anbietet.
Martin Strasser von Wieländer + Schill sprach über die Notwendigkeit,
im Reparaturbereich künftig verstärkt zu den Methoden des Klebens und
Nietens zu greifen. Dies erweist sich als erforderlich, weil der
Materialmix im Automobilbau ständig zunimmt. Neben Stahlqualitäten
unterschiedlicher Härte werden in steigendemAusmaß Aluminium,
Magnesium, Carbon und diverse Kunststoffvarianten eingesetzt. Dabei
ist mit Schweißen nichts auszurichten. Bei der Weiterentwicklung von
Kleben und Nieten als Fügetechnik wurden zum Teil Anleihen beim
Schiffsbau genommen. Bemerkenswert erscheint, dass es sich bei
Aluminiumkarossen um eine Sackgassentechnologie handelt. Selbst Audi
setzt verstärkt auf die Mischung von Materialien im Autobau.
Keine schlechten Aussichten
Bundesinnungsmeister Arthur Clark erklärte, dass die Karosseriebauer
aufgrund dieser Entwicklung die Chance haben, sich mit ihrer
Expertise auf dem Gebiet vom Mitbewerb zu differenzieren. Allerdings
sei es erforderlich, entsprechend in die Weiterbildung der
Mitarbeiter zu investieren. Clark kündigte ferner eine
Werbeinitiative der Bundesinnung der Karosseriebauer für das
"Rot-Schild" an und forderte die Kollegen auf, von der Homepage der
Interessenvertretung für ihre Eigenwerbung verstärkt Gebrauch zu
machen. Darüber hinaus steht eine Einigung mit den Versicherungen
über die Totalschadenabgeltung ins Haus. (LHO)