Die Zahl jener Fachleute, die bis zum Läuten der Pummerin eine Zahl von 350.000 Neufahrzeugen für möglich (oder sogar wahrscheinlich) halten, wird immer größer. Kein Wunder, denn mit 273.539 neuen Pkws und Kombis nach drei Quartalen müsste schon ein Wunder geschehen, wenn der Rekord aus dem Vorjahr (328.563 Einheiten) nicht pulverisiert würde. Um 8,78 Prozent lag die Zahl der Neuzulassungen nach neun Monaten über jener von Jänner bis September 2010. Oder um es noch drastischer auszudrücken: Diese Zunahme von 22.079 Stück entspricht ziemlich genau jenem Wert, der in gar nicht so lange zurückliegenden Zeiten (2008) in einem ganz normalen September an Neuzulassungen registriert wurde (22.509 Stück waren es damals).

Wir wollen natürlich nicht verschweigen, dass laut den Erhebungen der Statistik Austria auch die Tageszulassungen zu einem nicht unbeträchtlichen Teil dazu beigetragen haben: 16.466 Pkws wurden in diesen neun Monaten nach einem Tag wieder abgemeldet, das ist ein Plus von 11,6 Prozent. Im September betrug die Steigerung bei den Tageszulassungen sogar 13,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden in den ersten drei Quartalen 6,0 Prozent aller Neuwagen binnen maximal 24 Stunden wieder abgemeldet.

Mercedes will leichten Rückgang aufholen

Ein Hersteller, der sich bei den Kurzzulassungen traditionell zurückhält, ist Mercedes. Dass sich diese Strategie beim Marktanteil bemerkbar macht, ist klar: Mercedes musste heuer im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 3,90 auf 3,48 Prozent hinnehmen, die Zahl der Neuanmeldungen sank in diesen neun Monaten von 9.811 (2010) auf 9.531. "Wir haben immer gewusst, dass heuer ein eher schwieriges Jahr werden wird", sagt Importeurschef Mag. Bernhard Denk, "denn mit der B-Klasse und der M-Klasse stehen zwei Modellwechsel an." Erschwert wird dies dadurch, dass die neuen Modelle erst ab Mitte November verfügbar sein werden und für heuer keine großen Stückzahlen bei den "Neulingen" zu erwarten sind. Für 2012 rechnet Denk aber wieder mit einem leichten Wachstum.