Im Reparaturgewerbe hält langsam, aber sicher die
betriebswirtschaftliche Planung Einzug. Jedenfalls bemühen sich
nahezu alle Lackhersteller darum, ihren Kunden Seminarserien
anzubieten, in denen betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte in der
Unternehmensführung im Mittelpunkt stehen.
Darüber hinaus legt es die
Industrie darauf an, Produkte zu entwickeln und auf den Markt zu
bringen, die sowohl den Einsatz von Arbeitszeit und Energie
minimieren als auch verstärkt ökologischen Gesichtspunkten Rechnung
tragen.
Voraussetzung für die Nutzung der Vorteile, die technische Neuerungen
bieten, ist es, die betriebsinternen Arbeitsabläufe in den Griff zu
bekommen und optimal zu gestalten. Nur so erscheint es möglich, mit
dem Pfund zu wuchern, das den Reparaturbetrieben zur Verfügung
gestellt wird. Macht es also Sinn, wenn imGewerbe jene
Unternehmenskultur Einzug hält, die unter dem Sammeltitel Controlling
bekannt geworden und in den letzten Jahren vor allem in Großkonzernen
Mode geworden ist?
Man kann darüber streiten, was dieser Schritt in der Praxis bringt.
Die Mitarbeiter international agierender Unternehmen klagen darüber,
dass sie einen wesentlichen Teil ihrer Arbeitszeit auf die Verfassung
von detaillierten Berichten aufwenden müssen, statt offensiv im Markt
zu agieren. In derartigen Fällen wird die Messung der Leistungen zu
einem bürokratischen Hürdenlauf.
Diese Gefahr besteht in den heimischen Reparaturbetrieben nur in
Ausnahmefällen. In der Regel haben sie eine Größenordnung, die
Unternehmer und Geschäftsführer bisher zur Annahme verleitet hat,
ohnedies alles im Blick zu haben. Konkrete Betriebsanalysen zeigen
jedoch, dass es sich dabei häufig um eine Illusion handelt. Die
Arbeit nach Kennzahlen und die Anwendung von Benchmarks (abgeleitet
von den nach diversen Kriterien am besten aufgestellten Betrieben
einer Branche) machen es möglich, erhebliche Reserven zur Optimierung
von Arbeitsabläufen und zur Nutzung für die Kundenakquise
freizulegen.
Auf jeden Fall sind die wesentlichen Dinge im Auge zu behalten. Dazu
gehört es, die Kalkulation von Unfallschäden nicht Sachverständigen
zu überlassen, sondern selbst vorzunehmen. Arthur Clark,
Bundesinnungsmeister der Karosseriebauer, zieht gleichsam wie ein
Wanderprediger durchs Land, um die Branchenkollegen darauf aufmerksam
zu machen, wie wichtig diese Tätigkeit ist. Es gilt, den
Versicherungen nicht mehr und nicht weniger zu verrechnen, als den
Reparaturbetrieben der Papierform nach zusteht.