Knöbl, ergänzend zu dem Artikel sei erwähnt, dass Herr Rudolf Leischko ab 1923 als Importeur für Westösterreich und Herr Carl Jeschek ab 1933 für Wien, NÖ, das Burgenland, die Steiermark, Kärnten und Osttirol als Importeur fungierten. Die Aufteilung der beiden Importgebiete erfolgte ab 1.1.1974 auf die von Ihnen angeführten -nunmehr vier -Importeure. Von diesen vier Importeuren wurden die Aktivitäten der in Salzburg ansässigen Talbot-Austria (vormals Simca -Chrysler) 1981 übernommen und von ihnen der Talbotverkauf in den einzelnen Importgebieten durchgeführt. Leider hat sich der Absatz der Fahrzeuge der Marke Talbot -und das nicht nur im österreichischen Markt -als sehr schwierig erwiesen, und nach drei Jahren wurde die Produktion von Fahrzeugen der Marke Talbot eingestellt.

Die endgültige "Entlastung" der drei Importeure (nach dem Tod von Herrn Dr. Robinson, Ende 1983, hatte bereits die Peugeot-Marketing GmbH die Importagenden übernommen) von den Schwierigkeiten des Imports erfolgte ab 1.1.1987. Mit dem Großvater von Philipp Lantos, Herrn Viktor Moriggl, hatte mein Onkel Rudolf Leischko 1951 einen Vertretungsvertrag für das Land Tirol (franz. Besatzungszone bis 1955) abgeschlossen. Die Unsitte, mit Kurzzulassungen den Marktanteil zu schönen und Fahrzeuge dann mit überbordenden Nachlässen zu verscherbeln, ist bedauerlicherweise bei fast allen Marken Usus geworden und nicht eine besondere Eigenheit von Peugeot. DI Dr. Eduard Leischko Rudolf Leischko BeteiligungsgmbH, Linz

Private nationale Importeure sind beliebte und gesuchte Partner, wenn es um den Aufbau von Marken und Vertriebsnetzen geht. Da war es anfangs durchaus opportun, das kleineÖsterreich auf mehrere Importeure aufzuteilen. Mit zunehmender Motorisierung florierte das Geschäft -für die Autokonzerne war es damit höchste Zeit, sich von altgedienten Partnern zu verabschieden. Kaum eine Marke, die bei diesem "Spiel" nicht mitmachte. Manche österreichische Unternehmen kamendabei unter die Räder. Immerhin gelang es einigen - wie Leischko -, sich im Einzelhandel weiter zu behaupten.

Derzeit werden die nationalen Importaktivitäten zur Straffung des Vertriebs europaweit von Konzern-Tochtergesellschaften dominiert. Die unabhängigen Großhändler fielen der Rationalisierung zum Opfer. Dieser Prozess wird weiter fortschreiten. Für die Konzernzentralen erhebt sich die Frage, ob oder wie lange sie sich noch derartige Import-/Exportstrukturen leisten wollen. Vor allem dann, wenn bei einem europaweit einheitlichen Steuersystem die Möglichkeiten einer steuerschonenden Bilanzgestaltung wegfallen. KNÖ