Ihre erste vollautomatische Batteriewechselstation hat Better Place
in Betrieb genommen. Angebaut an konventionelle Tankstellen, sollen
bis 2012 in Israel rund 100 Stationen entstehen und eine
flächendeckende Versorgung mit Batterien für den Renault ZE
garantieren.
Nach unendlichen marktschreierischen Ankündigungen seit drei Jahren
durch den Israeli Shai Agassi dachte man bereits ans Ende der
Verbrennungsmotoren. Überall auf der Welt sollten Stromtankstellen
von Better Place entstehen -auch in Österreich, wie einst
Bundespräsident Heinz Fischer bei seinem Israelbesuch erfuhr, wo
neben Dänemarkdas Testfeld besteht. Renault und Nissan sollten
Tausende von E-Autos bauen, während Agassi rund um die Welt
Risikokapital zu sammeln begann.
Nun, die Verbrennungsmotoren werden weiter sparsamer gemacht und das
Geschäftsmodell E-Mobilität macht weiter nur kleine Schritte in der
Entwicklung. Die Batterie ist der Knackpunkt: 250 Kilogramm schwer
mit maximal 160 Kilometer Reichweite!
Ergo setzt Better Place auf vollautomatisierte Wechselstationen. Die
erste ging nun zwischen Tel Aviv und Jerusalem in Betrieb. Eine
Million Dollar wurde darin investiert, damit der Wechselvorgang rund
um die Uhr und ohne Personal funktioniert. AUTO&Wirtschaft hat sich
das angesehen. Die ersten Firmen dienen als Testkunden, der Rest der
rund 60 Renault ZE steht für interne Proben im Einsatz. Privatleute,
die nebenan konventionell ihre Wagen betanken, schauen neugierig
vorbei und interessieren sich für die neue Antriebsform.
In 5 Minuten
Tatsächlich erledigt sich der Wechselvorgang inklusive
Unterbodenreinigung in fünf Minuten. Der Fahrer benötigt wie bei
einer vollautomatischen Autowäsche lediglich seine Kundenkarte und
alle Formalitäten erledigen sich von selbst. Ein satellitengeführtes
Leitsystem zeigt dem Fahrer, wann er fürden nächsten Wechsel welche
Station auf seinem Weg anfahren muss, um sicher E-mobil zu bleiben.
Begonnen wird mit Einzelstationen, je nach Einzugsgebiet können aber
auch mehrere Wechselstationen nebeneinander betrieben werden. Agassi
testet inzwischen unter verschiedenen Wetterbedingungen in Dänemark,
in den USA, in Japan und Australien.
Das Auto kauft der Kunde, für Ladestrom und Batteriewechsel hält
Better Place die Hand auf. Gelingt Agassi der Durchbruch und er kann
sein System auf unterschiedliche Fahrzeugmodelle ausdehnen, könnte er
einen Erfolg landen. Inzwischen leise, setzt er sein Werk fort.
Mit diesem System nachÖsterreich zu kommen, wird wohl noch eine Zeit
der Reifung benötigen. Was technisch funktioniert, muss für den
Konsumenten auch erschwinglich sein. Nicht umsonst etabliert Agassi
seine ersten Stromstationen unmittelbar an konventionellen
Tankstellen. Damit hat er die Infrastruktur und potente Partner, wenn
die Zeit dafür gekommen ist.