Ein tragfähiges Geschäftsmodell. Oder?

In Wahrheit können es sich selbst große Händlergruppen nicht leisten, in einem Geschäftsfeld auf Dauer Verluste zu schreiben - schon gar nicht, wenn dann auch noch die letzte Ertragssäule ins Wanken gerät.

Im Gebrauchtwagenbereich zeichnet sich genau das ab: Wenn die (erwiesenermaßen ökologisch wirkungslosen) "Umweltzonen" mit ihren Fahrverboten tatsächlich im derzeit diskutierten Ausmaß realisiert werden, ist ein relevanter Teil des Gebrauchtwagenbestandes über Nacht nur mehr mit massiven Abschlägen verkaufbar - und zwar nicht nur in Graz oder Linz, sondern in ganz Österreich. Danke, Herr Umweltminister!

Die Branche gräbt sich aber auch selbst das wirtschaftliche Wasser ab. Das nominelle Wachstum des Gebrauchtwagenmarktes ist zu einem Gutteil auf rabattierte Kurzzulassungen zurückzuführen. Das bedeutet, dass "echte" Neuwagen ebenso schwer zu verkaufen sind wie "echte" junge Gebrauchte.

Die Importeure kümmert das wenig: Ihr Existenzgrund ist es schließlich, möglichst viele Autos in den Markt zu bringen. Doch die Großhändler sind nicht alleine verantwortlich. Auch der Autohandel wäre gut beraten, mehr Eigenverantwortlichkeit an den Tag zu legen - was freilich leichter gesagt als getan ist, wenn schon einige "schwarze Schafe" ausreichen, um eine Branche unter Druck zu setzen.