Auf die Branche zugeschnittene Computerprogramme sind aus modernen
Kfz-Betrieben nicht mehr wegzudenken. Oder? Unsere aktuelle Umfrage
deckt ein erstaunliches Nachholpotenzial auf.
Rechnungen händisch ausstellen, Kundendaten mit Registerkarten
verwalten und Firmensteuerung nach Bauchgefühl: Was nach längst
vergangenen Zeiten klingt, ist in der Hälfte der heimischen
Kfz-Betriebe nach wie vor Alltag. Verschließt die Branche die Augen
vor dem modernen Geschäftsalltag? Nicht unbedingt,wie ein genauerer
Blick auf unsere Umfrageergebnisse zeigt: 67 Prozent der
Markenbetriebe nützen bereits ein Dealer Management System (DMS),
weitere 7 Prozent planen unmittelbar eine Anschaffung. Doch ein
Drittel der Befragten waren freie Betriebe und diese lehnen zu 78
Prozent ein DMS ab. Dabei könnten auch sie profitieren: Schließlich
reichen die Funktionalitäten moderner Systeme von der
Auftragsabwicklung in Verkauf und Werkstatt über Werkstattplanung und
Zeiterfassung bis hin zum Marketing. Letzteres ist übrigens jene
Funktionalität, die von den DMS-Anwendern am häufigsten genütztwird.
Keine Frage des Geldes
Wer ein DMS verwendet, weiß fast immer ausreichend damit umzugehen.
17 Prozent der Befragen beherrschen ihr System laut eigenem Bekunden
gar "perfekt": eine Aussage, die auch die Servicebemühungen der
Softwarefirmen bestätigt. Möglichst einfache Bedienung und laufende
Betreuung sind dann auch die Eigenschaften, die den Kfz-Betrieben bei
der Wahl ihrer Software am wichtigsten sind. Dass ein Programm die
allerneuesten technischen Raffinessen aufweist oder vom
Händlerverband empfohlen wird, spielt dagegen nur eine untergeordnete
Rolle. Der Preis liegt mit 46 Prozent der Nennungen lediglich im
Mittelfeld der Entscheidungskriterien. Auch die Bereitschaft zu
laufenden Ausgaben ist durchaus vorhanden: 46 Prozent der Betriebe
lassen sich ihr DMS monatlich 201 bis 500 Euro kosten, 16 Prozent
geben sogar noch mehr aus.
"Cloud Computing" als neuer Trend
Noch ein Umfrageergebnisüberrascht: Vom "Cloud Computing" oder der
Möglichkeit, einen externen Server zu nutzen, haben bereits 68
Prozent der Betriebe gehört. Knapp ein Viertel nutzt schon die
Möglichkeit, auf diese Weise die Effizienz ihres IT-Systems zu
steigern: So schlecht ist es um die Innovationsfreude in der
österreichischen Autobranche also offensichtlich doch nicht bestellt!
>> "In einem Aufwaschen alles erledigen", also in einem Arbeitsgang
einen Prozess abschließen, ohne daran zu denken, die Daten noch
woanders einzutragen, sorgt bei Anwendern von Dealer Management
Systemen für besondere Zufriedenheit: Mit voller Integration aller
Bereiche im Kfz-Alltag schafft CDP genau diese Zufriedenheit. Neben
der Zufriedenheit steigert diese echte Integration die Effizienz
interner Abläufe -eine Anforderung, die weit oben bei Kfz-Betrieben
rangiert und die CDP erfüllt. Österreichische Kfz-Betriebe wissen,
was sie wollen. Neben der perfekten Integration ist das immer wieder
das Streben nach nötiger Marge. Grundvoraussetzung sind Analysen und
betriebliche Kennzahlen, die eine solide Entscheidungsgrundlage
liefern. Vielleicht zeigt sich dann, dass ein DMS, in der
Werkstattplanung eingesetzt, mehr Kundenbindung bringen und damit
mehr Auslastung und mehr Gewinn bringen kann. Diese Überlegung lohnt
sich!<<
Alexandra Saje, Marketingmanagerin von Vector
>> Vor allem für größere Betriebe und für den Mehrmarkenhandel sind
Dealer Management Systeme längst unverzichtbar geworden. Die meisten
Manager haben erkannt, dass sie ihre Zeit besser in ihre Kernaufgaben
rund um Verkauf, Werkstatt und Mitarbeiterführung investieren,
anstatt sich mit organisatorischen Prozessen zu belasten. Sie
vertrauen auf die DMS-Anbieter, wenn es darum geht, die wesentlichen
Prozesse eines Autohauses vom Kfz-Einkauf über das Kundenmanagement
bis hin zum Fahrzeugverkauf abzubilden. Doch neben der technischen
Installation und der Einbettung der gewünschten Funktionen und
Informationen in die Systeme gilt es, einen weiteren Punkt zu
beachten: Die Schulung und die Motivation der Mitarbeiter.
Letztendlich hängt der Erfolg derartiger Systeme am Knowhow und der
Akzeptanz der Personen, die Sie bedienen. Investitionen in die beste
Software sind vergebens, wenn ihre Funktionalitäten nicht genützt
werden. In diesem Sinne viel Erfolg!<<
Niklas Haupt, Partner von puls Marktforschung
Um die Wette schrauben ...
... scheint derzeit in vielen Werkstätten angesagt zu sein:
Schließlich ist die Auslastung in den 150 befragten Kfz-Betrieben im
November so hoch wie noch nie gewesen, seit wir vor rund eineinhalb
Jahren unsere Branchenumfrage gestartet haben. Mehr als zwei Drittel
der Betriebe sind über der wichtigen Marke von 80 Prozent
Werkstattauslastunggelegen: ein Rekordwert, der sich gegen Jahresende
zweifellos abschwächen wird, doch einen wichtigen Beitrag zu den
wirtschaftlichen Ergebnissen im Gesamtjahr leisten sollte.
Herbststimmung im Handel
Differenzierter ist die Situation im Fahrzeughandel: Zwar haben sich
die Rabatte leicht entspannt, doch sie verharren vor allem im
Neuwagenbereich auf vergleichsweise hohem Niveau. Bei neuen Autos
geben vor allem die kleineren Händler starke Nachlässe (9,3 Prozent),
bei den Gebrauchten zeigen sich die Markenhändler (5,4 Prozent)
preisaggressiver als freie Anbieter (4,2 Prozent). Von einer Krise
kann zwar nicht die Rede sein, aber eines steht fest: So rosig wie im
Frühjahr ist die Situation im Fahrzeughandel schon langenicht mehr.