Wir beobachten, dass viele der von uns gelieferten Bremsenprüfstände 20 Jahre oder noch länger verwendet werden", berichtet Komm.-Rat Christian Brachmann, Geschäftsführer von Siems&Klein. Mit seinem Fokus auf laufende Betreuung, Wartung und nötigenfalls Ersatzteilversorgung trägt der Werkstattausrüster einiges zu dieser beeindruckenden Zuverlässigkeit bei. Darüber hinaus ist Brachmann voll des Lobes für die Prüfstände der deutschen Marke MAHA, die man bereits seit den Siebzigerjahren importiert: Der Rollenbremsenprüfstand IW2 LON sei beispielsweise zu einer kompletten Prüfstraße aufrüstbar, das Modell MBT 2100 punkte mit minimalem Einbau-und Installationsaufwand und 3 bis 5 Tonnen maximal zulässiger Achslast.

Höhere Geschwindigkeiten gefragt

Einen Trend zu höheren Prüfgeschwindigkeiten beobachtet Thomas Posch, der bei Derendinger für die Investitionsgüter verantwortlich ist: "In Zukunft ist wohl von einer Mindestprüfgeschwindigkeit von 5 km/h auszugehen." Verantwortlich dafür seien die immer häufiger verwendeten elektrischen Parkbremsen, deren Funktionsfähigkeit erst ab einer gewissen Geschwindigkeit getestet werden könne. Darüber hinaus interessieren sich die Werkstätten nach den Beobachtungen von Posch, der die Marken Cartec und Bosch propagiert, vor allem für Geräteeigenschaften wie automatische Allraderkennung oder abriebfeste Rollenbeschichtung

Reges Kundeninteresse

"Keine Spur von einer Krise", registriert Hermann Kowarz, Geschäftsführer von Stahlgruber, in Sachen Bremsenprüfung. Sein Unternehmen führt Prüfstände von AHS Scheider und Hofmann. Zu den neuesten Produkten zählt das bei der letzten AutoZum vorgestellte Modell AHS New Multiflex 04/08 Easy. Dieses ist auf Achslasten bis zu 4 Tonnen sowie eine Prüfbreitevon 2,66 Metern ausgelegt und damit "auch für Anhänger oder Wohnmobile mit Pendel -und Doppelachsen" geeignet, erläutert Kowarz.

Beratung ist Trumpf

Birner setzt in Sachen Bremsenprüfung auf Cartec. Marketingleiter Richard Pleil betont, dass es mit der Installation der Geräte noch lange nicht getan sei: "Es wird immer wichtiger, nicht nur die Hardware, sondern auch das passende Knowhow in Form von Schulungen und technischen Informationen zu liefern."

Dem kann man sich als unabhängiger Beobachter nur anschließen: Der gesetzlich vorgeschriebene Wechsel von Platten-zu Rollenprüfständen war schließlich nur die erste von vielen Veränderungen in Sachen Bremsenprüfung. Wie sich Bremsenergierückgewinnung und weitere technische Innovationen auswirken, werden die nächstenJahre zeigen.

So gut wie neu?

"Alte Bremsenprüfstände sind qualitativ oft sogar besser gefertigt als neue", meint Igor Hess, Geschäftsführer des bayerischen Werkstattausrüsters Boxenteam. Dieser hat sich mit der Neubeschichtung von Rollenbremsprüfständen der Marken Bosch, Beissbarth, Cartec, MAHA, Hofmann und Schenk ein weiteres Standbein aufgebaut: "Wenn man die Produkte gut kennt, ist eine Reparatur oft sinnvoller als das teure Austauschen", weiß der Werkstattprofi. Auch wenn nur eine Rolle beschädigt sein sollte: Sinnvoll ist es, zumindest paarweise einen neuen Belag aufzubringen, rät Hess. Dafür gibt es 2 Möglichkeiten: Einerseits können die alten Rollen in das Strahlzentrum des Boxenteams gebracht werden, wo innerhalb von maximal 7 Tagen der schadhafte Belag abgenommen, eine neue Grundierung aufgebracht sowie schlussendlich das extrem abriebfeste Granulat "SiC RoadGrip" aufgetragen wird. Muss es andererseits schneller gehen, hilft eine kluge Terminplanung (zum Beispiel über Feiertage) oder aber die Reparatur "vor Ort": Dann liefert das Boxenteam das Beschichtungsmaterial samt Werkzeug und Gebrauchsanleitung, die Rollenreparatur selbst bleibt dem handwerklichen Können des Kunden überlassen.