Rund 37.000 Fahrzeuge hatÖsterreichs größte selbstständige Autohandelsgruppe im vergangenen Jahr verkauft. Heuer sollen es bereits 40.000 Stück werden. Doch nicht nur die Absatzzahlen, auch die Renditen übertreffen die Ziele, die sich Stadler bei seinem Amtsantritt im Mai 2006 gesetzt hat: "Wir sind erfreulicherweiseweiter, wirklich weiter." Schon 2010 sei die Umsatzrendite über dem in der Branche oft genannten Richtwert von 2 Prozent gelegen, im ersten Halbjahr 2011 habe man eine weitere Verbesserung erreicht.

Trend nach oben

Die positive Entwicklung resultiert sowohl aus dem Groß-als auch aus dem Einzelhandel. Hyundai, mit zuletzt gut 15.700 Neuzulassungen die wichtigste Importmarke, sollte heuer auf 18.500 Verkäufe kommen. "Nächstes Jahr sind 20.000 geplant", so Stadler. Mitsubishi setzt nach mehreren schwierigen Jahren den 2010 eingeschlagenen Wachstumskurs fort: Vor2 Jahren wurden lediglich 3.000 Neuzulassungen verzeichnet, heuer sollen es bereits 5.000 und 2012 rund 5.500 Einheiten werden.

In den 13 Autohäusern der Gruppe kann Geschäftsbereichsleiter Josef Hausot eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung vorweisen. "Auf den Einzelhandel werden heuer rund 16.000 Verkäufe entfallen, also 1.000 Autos mehr als 2010", ist Stadler zufrieden.

Pionierarbeit mit Risikos

Dass andere Pläne nicht zur Gänze aufgingen, fällt angesichts dessen kaum ins Gewicht: "Als Pionier muss man nun einmal akzeptieren, dass nicht jeder Vorstoß zum Erfolg führt", kommentiert Stadler beispielsweise die Insolvenz des norwegischen Elektroautobauers Think. Beim Carsharing wartet man nach wie vor auf politische Impulse, der seit Langem geplante Import chinesischer Fahrzeuge verzögert sich. Dies gilt auch für die Elektro-und Hybridmodelle der Marke BYD: "Bei Verarbeitung, Sicherheitsstandards und -die Elektromodelle ausgenommen - Abgasverhalten sind die Autos noch nicht dort, wo sie unsererMeinung nach sein müssten", erklärt Stadler. Mit einem Start sei daher nicht vor Mitte 2012 zu rechnen: "Wenn ich realistisch bin, glaube ich, dass das eher 2013 der Fall sein wird."

Appetit aufÜbernahmen

Bis dahin werden viele der Einzelhandelsstandorte in neuem Glanz erstrahlen: "Wir sind in der Lage, große Summen in Instandhaltung und Erneuerung zu investieren", berichtet Stadler. Zwischen 2010 und 2012 fließen insgesamt 18,8 Millionen Euro in die vorhandenen Betriebe. Darüber hinaus zeigt der Firmenchef Interesse an zusätzlichen Niederlassungen in städtischen Lagen: "Hier gibt es einige konkrete Projekte, wobei durchaus auch Joint Ventures wie unsere sehr erfolgreichen 50:50-Partnerschaften in Tirol und Oberösterreich denkbar sind." Autohäuser im Ausland sind zwar nicht geplant, doch Importaktivitäten außerhalb der österreichischen Grenzen gelten als nicht ausgeschlossen.

Dass derartige Investitionenüberhaupt getätigt werden können, ist laut Stadler auf die überaus stabile Eigentümerstruktur zurückzuführen: "Bei uns ist Shareholder Value nicht entscheidend. Für unsere Eigentümer aus der Familie Denzel, vier Einzelpersonen und eine Stiftung, steht die nachhaltige Absicherung des Unternehmens an oberster Stelle."