Die Zeit der Konsolidierung ist vorüber: Angesichts von Umsatz- und
Ergebnisrekorden denkt Denzel-Vorstand Komm.-Rat Ing. Alfred Stadler
wieder an Expansion.
Rund 37.000 Fahrzeuge hatÖsterreichs größte selbstständige
Autohandelsgruppe im vergangenen Jahr verkauft. Heuer sollen es
bereits 40.000 Stück werden. Doch nicht nur die Absatzzahlen, auch
die Renditen übertreffen die Ziele, die sich Stadler bei seinem
Amtsantritt im Mai 2006 gesetzt hat: "Wir sind erfreulicherweiseweiter, wirklich weiter." Schon 2010 sei die Umsatzrendite über dem
in der Branche oft genannten Richtwert von 2 Prozent gelegen, im
ersten Halbjahr 2011 habe man eine weitere Verbesserung erreicht.
Trend nach oben
Die positive Entwicklung resultiert sowohl aus dem Groß-als auch aus
dem Einzelhandel. Hyundai, mit zuletzt gut 15.700 Neuzulassungen die
wichtigste Importmarke, sollte heuer auf 18.500 Verkäufe kommen.
"Nächstes Jahr sind 20.000 geplant", so Stadler. Mitsubishi setzt
nach mehreren schwierigen Jahren den 2010 eingeschlagenen
Wachstumskurs fort: Vor2 Jahren wurden lediglich 3.000
Neuzulassungen verzeichnet, heuer sollen es bereits 5.000 und 2012
rund 5.500 Einheiten werden.
In den 13 Autohäusern der Gruppe kann Geschäftsbereichsleiter Josef
Hausot eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung vorweisen. "Auf den
Einzelhandel werden heuer rund 16.000 Verkäufe entfallen, also 1.000
Autos mehr als 2010", ist Stadler zufrieden.
Pionierarbeit mit Risikos
Dass andere Pläne nicht zur Gänze aufgingen, fällt angesichts dessen
kaum ins Gewicht: "Als Pionier muss man nun einmal akzeptieren, dass
nicht jeder Vorstoß zum Erfolg führt", kommentiert Stadler
beispielsweise die Insolvenz des norwegischen Elektroautobauers
Think. Beim Carsharing wartet man nach wie vor auf politische
Impulse, der seit Langem geplante Import chinesischer Fahrzeuge
verzögert sich. Dies gilt auch für die Elektro-und Hybridmodelle der
Marke BYD: "Bei Verarbeitung, Sicherheitsstandards und -die
Elektromodelle ausgenommen - Abgasverhalten sind die Autos noch nicht
dort, wo sie unsererMeinung nach sein müssten", erklärt Stadler. Mit
einem Start sei daher nicht vor Mitte 2012 zu rechnen: "Wenn ich
realistisch bin, glaube ich, dass das eher 2013 der Fall sein wird."
Appetit aufÜbernahmen
Bis dahin werden viele der Einzelhandelsstandorte in neuem Glanz
erstrahlen: "Wir sind in der Lage, große Summen in Instandhaltung und
Erneuerung zu investieren", berichtet Stadler. Zwischen 2010 und 2012
fließen insgesamt 18,8 Millionen Euro in die vorhandenen Betriebe.
Darüber hinaus zeigt der Firmenchef Interesse an zusätzlichen
Niederlassungen in städtischen Lagen: "Hier gibt es einige konkrete
Projekte, wobei durchaus auch Joint Ventures wie unsere sehr
erfolgreichen 50:50-Partnerschaften in Tirol und Oberösterreich
denkbar sind." Autohäuser im Ausland sind zwar nicht geplant, doch
Importaktivitäten außerhalb der österreichischen Grenzen gelten als
nicht ausgeschlossen.
Dass derartige Investitionenüberhaupt getätigt werden können, ist
laut Stadler auf die überaus stabile Eigentümerstruktur
zurückzuführen: "Bei uns ist Shareholder Value nicht entscheidend.
Für unsere Eigentümer aus der Familie Denzel, vier Einzelpersonen und
eine Stiftung, steht die nachhaltige Absicherung des Unternehmens an
oberster Stelle."