Im vergangenen Jahr hat Wiesenthal viel Geld in die Hand genommen, um einen Mercedes-Betrieb im nobelsten Bezirk von Philadelphia zuübernehmen. In Europa hält sich der Konzern dagegen zurück: "Wir haben beispielsweise in Deutschland davon Abstand genommen, Investitionsmöglichkeiten zu verfolgen", sagt Vorstand Dr. Alexander Martinowsky. "Hier fehlt ein nachhaltiges Geschäftsmodell."

Der neuerdings auch im Einzelhandelsausschuss des Bundesgremiums vertretene Konzernchef spricht an, woran Händler aller Größenordnungen zu leiden haben: Im Autohandel fehle die Planungssicherheit. Punktuelle Subventionen der Hersteller könnten den ausgezehrten Zustand vieler Netze nur notdürftig verdecken.

Neues Geschäftsmodell nötig

"Fakt ist, dass die Rendite im Autohandel in Richtung 2 Prozent gehen muss. Bei jedem niedrigeren Wert erreicht man keine vernünftige Eigenkapitalverzinsung", betont Martinowsky. Am ehesten seien entsprechende Erträge mit dem "neuen Geschäftsmodell", das derzeit in Deutschland diskutiert wird, zu erreichen. Den Glauben an dessen Umsetzung will Martinowsky noch nicht aufgeben: "Wenn nichts geschieht, werden die Netze massiv ausgedünnt -und zwar auch an Stellen, an denen es den Herstellern wirklich weh tut."