Doch warum kommen Bio-Ethanol, Erdgas und Hybrid nicht vom Fleck? Was ist es, was Herrn und Frau Österreicher (und auch viele Firmen) noch immer davon abhält, ein Fahrzeug mit einem sogenannten "alternativen" Antrieb zu bestellen? Ist es die Angst, als "Grüner" abgestempelt zu werden? Gar als "Spinner"? Oder als "Groscherlklauber", der jeden Cent umdreht, weil ein Erdgasauto auf lange Sicht günstiger kommt als ein vergleichbares Modell mit Diesel-oder gar Benzinmotor?

Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus all diesen Dingen. Und auch ein bisserl Angst. Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich zu Testzwecken mit einem Erdgas-Mercedes an einer Tankstelle in Wien vorfuhr: Es gab keine Anleitung, doch glücklicherweise kam nach einer Minute gespannten Wartens ein Taxifahrer mit einem Erdgasmodell vorbei: Der zeigte mir geduldig, was zu tun ist -und plötzlich war alles ganz einfach.

Interessant wird sein, wie man hierzulande demnächst mit dem Thema Elektroautos umgehen wird: Das gilt für die Regierung, die sich ein Modell zur Förderung überlegen muss, ebenso wie für die Energieversorger, die schleunigst ein Netz von E-Tankstellen zur Verfügung stellen sollten. Trotz vollmundiger Ansagen ist in den vergangenen Monatennicht allzu viel auf diesem Sektor passiert.

Doch die Zeit läuft unablässig: So könnte mit den Elektroautos möglicherweise das passieren, was auch mit den Erdgasfahrzeugen geschah. Sie werden ein kümmerliches Dasein fristen, weil sich niemand so recht für sie zuständig fühlt. Gäbe es die öffentlichen Flotten und so manchen Taxi-Unternehmer nicht, wäre die Zahl der Erdgasfahrzeuge in Österreich noch immer minimal.

Ich zumindest kenne keinen Privaten, der sich so ein Fahrzeug zugelegt hätte. Und das, obwohl das Erdgastankstellennetz in Österreich mittlerweile recht ordentlich ist. Ausrede gibt es also keine mehr!