Das Segment ist klein, sehr klein sogar: Zählt man alle alternativen
Antriebe zusammen, so kommt man in Österreich auf einen Anteil von
weniger als 0,3 Prozent. Errechnet hat diese Zahl Branchenprimus
Volkswagen -und da die Marke stets für exakte Zahlen und Prognosen
bekannt ist, besteht für uns kein Zweifel.
Doch warum kommen
Bio-Ethanol, Erdgas und Hybrid nicht vom Fleck? Was ist es, was Herrn
und Frau Österreicher (und auch viele Firmen) noch immer davon
abhält, ein Fahrzeug mit einem sogenannten "alternativen" Antrieb zu
bestellen? Ist es die Angst, als "Grüner" abgestempelt zu werden? Gar
als "Spinner"? Oder als "Groscherlklauber", der jeden Cent umdreht,
weil ein Erdgasauto auf lange Sicht günstiger kommt als ein
vergleichbares Modell mit Diesel-oder gar Benzinmotor?
Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus all diesen Dingen. Und auch
ein bisserl Angst. Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich zu
Testzwecken mit einem Erdgas-Mercedes an einer Tankstelle in Wien
vorfuhr: Es gab keine Anleitung, doch glücklicherweise kam nach einer
Minute gespannten Wartens ein Taxifahrer mit einem Erdgasmodell
vorbei: Der zeigte mir geduldig, was zu tun ist -und plötzlich war
alles ganz einfach.
Interessant wird sein, wie man hierzulande demnächst mit dem Thema
Elektroautos umgehen wird: Das gilt für die Regierung, die sich ein
Modell zur Förderung überlegen muss, ebenso wie für die
Energieversorger, die schleunigst ein Netz von E-Tankstellen zur
Verfügung stellen sollten. Trotz vollmundiger Ansagen ist in den
vergangenen Monatennicht allzu viel auf diesem Sektor passiert.
Doch die Zeit läuft unablässig: So könnte mit den Elektroautos
möglicherweise das passieren, was auch mit den Erdgasfahrzeugen
geschah. Sie werden ein kümmerliches Dasein fristen, weil sich
niemand so recht für sie zuständig fühlt. Gäbe es die öffentlichen
Flotten und so manchen Taxi-Unternehmer nicht, wäre die Zahl der
Erdgasfahrzeuge in Österreich noch immer minimal.
Ich zumindest kenne keinen Privaten, der sich so ein Fahrzeug
zugelegt hätte. Und das, obwohl das Erdgastankstellennetz in
Österreich mittlerweile recht ordentlich ist. Ausrede gibt es also
keine mehr!