"Alles okay, wir bewegen uns über Vorjahresniveau."

Ist es nur Selbstüberschätzung oder geht es dem Autohandel auch wieder so gut wie den Werken, die ihnen ihre Marken produzieren? General Motors, vor einem Jahr unter Regierungshilfe geflüchtet, stand auf wie Phönix aus der Asche und meldet wieder tolle Erfolge. Toyota hat sich vom "Gasanfall" perfekt erholt. Deutschlands Herstellergarde macht wieder Milliardengewinne, wenn auch außerhalb ihrer Stammmärkte.

Die meisten europäischen Hersteller inklusive Zulieferindustrie zieren sich nicht mit Ergebnissen deutlich über allen Erwartungen.

So erfreulich diese Meldungen alle klingen, den reinen Autohandel hierzulande macht das alles nicht so recht glücklich, opponieren die Händlerorganisationen. Viel zu gering waren im ersten Halbjahr 2010 wieder ihre Handelserträge. Mit dem Service müsse der Autohandel subventioniert werden und auch dort erodieren die Erträge, plärren unentwegt die Funktionäre.

Die Hersteller können aufatmen und ihre Gewinnpolitik auf dem Rücken ihrer Vertriebspartner weiter optimieren. Der Entfall der GVO ab 2013 ängstigt niemanden an der Händlerbasis. Ergo: Der Handel macht nicht tot, sondern wieder die Wangen rot!

In dieser Euphorie fallen margentötende Kurzzulassungen nicht sonderlich ins Gewicht.

Für eine Änderung der Autohandelspolitik mag einiges sprechen. Die Industrie kann jedoch auf dem Humus der Gleichgültigkeit ihrer Händler ihre Erfolge ausbauen.

Wenn Autohändler die Verlierer sind, entfällt jede Diskussion. Dabei drängt sich für mich die Erkenntnis auf: So was kommt von so was! Ihr Gerhard Lustig