InÖsterreich ist der Name "ZF Services" schon seit gut einem Jahr ein Begriff: Unser Land war ein Pilotmarkt für die Bündelung der Kundendienstaktivitäten. Heute umfasst ZF Services Austria 102 Mitarbeiter an zwei Wiener Standorten sowie in Linz, Graz und Innsbruck. Das Werkstattkonzept "OriginalSachs Service" wird von rund 90, das entsprechende Nutzfahrzeugsystem von 20 und "Lemförder Plus" von 30 Betrieben genutzt. Was bringt die neue Konzerngliederung für die Kunden? "Unsere Aufmerksamkeit gilt nicht dem einzelnen Teil, sondern dem Gesamtsystem Antrieb und Fahrwerk, für das wir nun integrierte Lösungen anbieten können", erklärt Alois Ludwig, Vorsitzender der Geschäftsleitung von ZF Services. "Mit Technikschulungen, Verkaufstrainings, einer technischen Hotline sowie umfangreichen Reparatur-und Montageanleitungen unterstützen wir Werkstätten und Großhändler."

Modernste Logistik

Große Bedeutung wird der Logistik beigemessen. In den letzten Jahren flossen 31,4 Millionen Euro in diverse Ausbauschritte, etwa ein neues Hochregallager mit 6 Gassen und 26.000 Palettenplätzen am Standort Schweinfurt. Die nächste Baustufe, die rund 18 Millionen Euro kosten wird, ist bereits eingeplant. "Unsere Prognose sieht vor, dass bereits bis Ende des Jahres die Zahl unserer täglichen Kundenauftragspositionen von derzeit 6.400 auf 7.300 anwächst", sagt Ludwig.

"Top Ten" bei Patenten

Nicht minder wichtig sind die Innovationsleistungen des Konzerns, die früher oder später in den Nachrüstmarkt einfließen. Zu den aktuellen Highlights zählen ein Achtgang-Automatikgetriebe mit vier Planetenradsätzen und fünf Schaltelementen, Hybridgetriebe für Pkws und Nutzfahrzeuge sowie die "Sensitive Damping Control". Allein 2009 wurden über 700 Patente und Patentanmeldungen veröffentlicht. Damit sei man der achteifrigste deutsche Patentanmelder gewesen, teilt ZF stolz mit. Insgesamt wurden im Vorjahr 663 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert.

Realistischer Optimismus

Wie werden sich Teilemarkt und Werkstattgeschäft in den nächsten Jahren entwickeln?"Wir sind durch Fakten wie den Rückgang des Reparaturvolumens und die wachsende Teilevielfalt gefordert", weiß Ludwig. Die Werkstattdichte werde sich ebenso reduzieren wie -gerade in Österreich -die Zahl der Teilehändler: "Vor allem bei Verschleißteilen gibt es zu viele Distributeure." Dennoch dürfe man sich nicht dem Pessimismus hingeben: So stärke die neue Service-GVO die freien Werkstätten und bestätige die Rechte der Teilehersteller.

International sieht sich ZF unterdessen gut aufgestellt: Die Krise istüberwunden, der Konzernumsatz dürfte sich heuer zwischen den Werten von 2006 und 2007 einpendeln. Große Chancen böten neue Sparten wie die Windenergie, erklärt Matthias Benz, Mitglied der Geschäftsleitung von ZF Services. Ein besonderes Auge hat er auf die Wachstumsmärkte in Übersee geworfen: China, Indien, Vietnam und der Nahe Osten gelten als vielversprechende Hoffnungsträger.