Mit seinem Kleinschadenkonzept positioniert sich Ernst Rohrer als
Partner für Autohäuser, die neue Ertragsbringer suchen.
Kein Zweifel: Der siebenundvierzigjährige Branchenprofi könnte es
sich einfacher machen. Immerhin bestreitet er ein erfolgreiches
Teilzeitengagement als Geschäftsführer der Einkaufsgenossenschaft
Techno, bei diversen Autohäusern hat er schon leitende Positionen
bekleidet. Dennoch entschied sich Rohrer zum Wechsel in die
Selbstständigkeit: Auf einem ehemaligen Speditionsgelände in Tulln
gründete er den Pilotbetrieb des Kleinschadenkonzepts D.E.R.
Branchenkenner statt Quereinsteiger
Diese Abkürzung ist nicht nur eine Anspielung auf seine Initialen,
sondern steht auch für "Damage easy repaired", also eine einfache
Schadensbehebung. Im Gegensatz zu anderen Kleinschadenkonzepten
wendet sich Rohrer nicht an Quereinsteiger, sondern an Kfz-Profis:
"Wir schaffen ein neues Profit Center fürdas Autohaus." Unter der
Ägide von Franchise Manager Anton Figl sollen in Kürze erste
Partnerbetriebe nominiert werden. Im ersten Schritt zielt Rohrer vor
allem auf den Wiener Raum, mittelfristig soll das Konzept in ganz
Österreich ausgerollt werden: Schließlich zeigen die Erfahrungen aus
Tulln,dass kosmetische Reparaturen auch im ländlichen Raum auf reges
Interesse stoßen.
Ertragreiches Standbein
"Wir haben zu rund 70 Prozent Firmenkunden, gleichzeitig kommen immer
mehr Privatpersonen direkt in unseren Betrieb", berichtet Rohrer,
dessen Personalstand binnen Jahresfrist von zwei auf fünf Mitarbeiter
gewachsen ist. Zwei weitere sollen in Kürze hinzukommen.
Was macht die Kleinschadenreparatur so interessant? Zum einen, sagt
Rohrer, werde im Gegensatz zum herkömmlichen Karosseriegeschäft mehr
als die Hälfte des Schadensaufkommens direkt mit den Auftraggebern
abgerechnet. Zum anderen sei der Preiskampf bei Weitem nicht so
intensiv wie bei "klassischen" Reparaturen: eine echte Chance, einen
Kfz-Betrieb auf ein zusätzliches Standbein zu stellen.