Kein Zweifel: Der siebenundvierzigjährige Branchenprofi könnte es sich einfacher machen. Immerhin bestreitet er ein erfolgreiches Teilzeitengagement als Geschäftsführer der Einkaufsgenossenschaft Techno, bei diversen Autohäusern hat er schon leitende Positionen bekleidet. Dennoch entschied sich Rohrer zum Wechsel in die Selbstständigkeit: Auf einem ehemaligen Speditionsgelände in Tulln gründete er den Pilotbetrieb des Kleinschadenkonzepts D.E.R.

Branchenkenner statt Quereinsteiger

Diese Abkürzung ist nicht nur eine Anspielung auf seine Initialen, sondern steht auch für "Damage easy repaired", also eine einfache Schadensbehebung. Im Gegensatz zu anderen Kleinschadenkonzepten wendet sich Rohrer nicht an Quereinsteiger, sondern an Kfz-Profis: "Wir schaffen ein neues Profit Center fürdas Autohaus." Unter der Ägide von Franchise Manager Anton Figl sollen in Kürze erste Partnerbetriebe nominiert werden. Im ersten Schritt zielt Rohrer vor allem auf den Wiener Raum, mittelfristig soll das Konzept in ganz Österreich ausgerollt werden: Schließlich zeigen die Erfahrungen aus Tulln,dass kosmetische Reparaturen auch im ländlichen Raum auf reges Interesse stoßen.

Ertragreiches Standbein

"Wir haben zu rund 70 Prozent Firmenkunden, gleichzeitig kommen immer mehr Privatpersonen direkt in unseren Betrieb", berichtet Rohrer, dessen Personalstand binnen Jahresfrist von zwei auf fünf Mitarbeiter gewachsen ist. Zwei weitere sollen in Kürze hinzukommen.

Was macht die Kleinschadenreparatur so interessant? Zum einen, sagt Rohrer, werde im Gegensatz zum herkömmlichen Karosseriegeschäft mehr als die Hälfte des Schadensaufkommens direkt mit den Auftraggebern abgerechnet. Zum anderen sei der Preiskampf bei Weitem nicht so intensiv wie bei "klassischen" Reparaturen: eine echte Chance, einen Kfz-Betrieb auf ein zusätzliches Standbein zu stellen.