Wenn man einen Bestand von mehr als 13.000 Fahrzeugen finanziert, kommt es zwangsläufig zum einen oder anderen Einzug. Doch wie kann man die Autos, deren Nutzer ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachgekommen sind, bestmöglich verwerten? Die österreichische Tochter der Ford-Finanzsparte FCE schlägt einen innovativen Weg ein: Sie versteigert diese Fahrzeuge über die Onlineplattform Autorola.

Bessere Preise

"Dadurch haben wir die Chance, sowohl bessere Verkaufsquoten als auch höhere Preise zu erreichen", sagt Niederlassungsleiter Michael Cherubin. Hinzu kommen interne Einsparungen, muss man sich doch nicht mehr selbst um den Verkaufsprozess kümmern.

Mit den ersten beiden Auktionen, die noch im August durchgeführt wurden, waren Cherubin und Operations Manager Johann Leichter sehr zufrieden. Weitere Versteigerungen sollen in vierzehntägigem Rhythmus folgen, wobei -je nach Fahrzeugaufkommen -auch kürzere oder längere Intervalle denkbar sind. Auf diese Weise will man jährlich zumindest 200 Autos an neue Eigentümer bringen. "Davon profitieren nicht nur wir, sondern auch der ehemalige Nutzer", erklärt Leichter: Schließlich zeige sich, dass die zu leistenden Restforderungen durch derartige Versteigerungen deutlich reduziert werden.

"Die effizienteste Plattform"

Zu den Vorzügen von Autorola zählt die internationale Präsenz. Bis zum Jahr 2005 ausschließlich in Dänemark aktiv, kann Firmengründer Peter Groftehauge mittlerweile auf mehr als 70.000 registrierte Autohändler verweisen. "Heuer werden wir sicher noch auf 80.000 kommen", so der skandinavische Vorausdenker. Pro Jahr lässt er über 3 Millionen Euro in die Weiterentwicklung von Autorola investieren: " Mein Ziel ist die beste und effizienteste Plattform für alle Beteiligten." Die Führung der österreichischen Niederlassung hat Groftehauge in die Hände von René Buzek gelegt. Dessen elfköpfiges Team kümmert sich um 3.000 Händler und will heuer insgesamt 7.500 österreichische Fahrzeuge vermarkten. Darüber hinaus ist man immer stärker in Zentral-und Osteuropa aktiv.

Großes Interesse

Die europäische Dimension von Autorola legt nahe, dass sich die Kooperation mit FCE nicht auf den heimischen Markt beschränken wird. Tatsächlich verfolgen einige Märkte mit Interesse, wie sich das "österreichische Modell" entwickelt. Andere Finanzierungsgesellschaften sind ebenfalls hellhörig geworden.Für Cherubin und Leichter ist die Zusammenarbeit unterdessen Teil ihrer Bemühungen um Effizienzsteigerung. Nach dem Wegfall der Marken Mazda, Jaguar, Land Rover und Volvo konzentrieren sie sich gänzlich auf Ford. "Dank verbesserter Konditionen und attraktiver Sonderprogramme in Zusammenarbeit mit der Ford Motor Company" ist Cherubin zuversichtlich, die Marktanteile in den kommenden Monaten spürbar ausbauen zu können.