Einüberraschend solider Geschäftsgang verleiht den Frankfurter
Messemachern Aufwind. Werden die hohen Erwartungen erfüllt, wenn die
21. Automechanika vom 14. bis 19. September die Pforten öffnet?
Alles an der Automechanika, die seit 1971 in der Messestadt am Main
stattfindet, ist groß: 2008 nahmen über 161.000 Besucher aus 146
Staaten die weiten Wege über das knapp 300.000 Quadratmeter große
Ausstellungsgelände auf sich, um 4.471 Aussteller aus 80 Ländern zu
besuchen. Das Erfolgsgeheimnis der Schau: Sie ist seit Langem nicht
nur Schrittgeber für den deutschen Markt, sondern auch für die
Autobranche in vielen anderen Ländern.
Zeit nehmen!
Beispielsweise betont Walter-Michael Jordan, Geschäftsführer von
Hella Handel Austria, dass die Automechanika nicht nur für seinen
Mutterkonzern die "Leitmesse der gesamten Branche" darstellt. Wie vor
zwei Jahren wird Jordan im Rahmen des repräsentativen Standes des
Hella-Konzerns einen "Österreichertag" für die Kunden seines Hauses
und die heimischen Fachmedien aufziehen. Aus der Sicht eines
österreichischen Teilehändlers biete die Messe einen kompletten
Überblick über den gesamten Markt sowie eine ideale
Informationsplattform über aktuelle Produktentwicklungen und Trends-
wenn man sich dafür die nötige Zeit nimmt.
Hans Ulrich Melchert, Aftermarket-Verkaufsleiter von Mahle für
Deutschland, Österreich und die Schweiz, betrachtet die Automechanika
als die wichtigste Ersatzteilmesse weltweit, weil sie unter anderem
für neue Produkte eine angemessene Resonanz bietet. Dementsprechend
aufgerüstet geht das Stuttgarter Unternehmen (mit vier Standorten in
Österreich) nachFrankfurt. Einerseits werden neue Warengruppen wie
Turbolader vorgestellt. Über weitere Novitäten wird bis zum
Messebeginn Stillschweigen gewahrt, um echte Überraschungen landen zu
können. Andererseits ist eine neuartige Motorshow geplant. In ihrem
Rahmen werden Triebwerke aufund abgebaut, um die Kompetenz von Mahle
im Motorteilebereich für den Aftermarket zu demonstrieren. Darüber
hinaus beteiligt Mahle sich an einer Sternfahrt mit Oldtimern und
Klassikern, die anlässlich der Automechanika vom Verein Freier
Ersatzteilemarkt ausgetragen wird.
Lebendige Nachfrage
Für Ruville ist laut Verkaufsleiter Rainer Weis der Frankfurter
Messeklassiker ebenfalls die mit Abstand wichtigste Plattform. Der
hohe Stellenwert, den die Hamburger dem Event beimessen, spricht aus
der Tatsache, dass die Standfläche für den heurigen Auftritt weiter
vergrößert wurde. Wie in derVergangenheit sind echte Überraschungen
für die Besucher des Ruville-Standes geplant. Vorgesehen ist die
Vorstellung von neuen Produktgruppen vor allem auch in Richtung Lkw.
Weis sprach gegenüber AUTO&Wirtschaft von einerüberraschend
positiven Geschäftsentwicklung in den freien Werkstätten und
entsprechend lebendiger Nachfrage.
Anstoß zur Offensive
Hoch hinaus will Banner, der einzige heimische Hersteller von
Starterbatterien: Zum "österreichischen Abend" wurde die
Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner, die bereits seit einigen
Jahren von dem Linzer Familienunternehmen unterstützt wird,
eingeladen. "Außerdem werden wir ein neues Top-Produkt für den
Lkw-Sektor vorstellen", sagt Marketingleiter Günther Lemmerer, der
weiters einen neuen Referenzkunden aus der Erstausrüstung sowie eine
innovative Zubehörlösung für Kurzstreckenfahrer, die häufig mit
Batterieproblemen zu kämpfen haben, ankündigt. Der AGM-Batterie werde
ebenfalls viel Platz eingeräumt.
Wenn Banner in Frankfurt Zuversicht an den Tag legt, dann mit gutem
Grund: Schließlich konnten die Absatzzahlen im letzten
Wirtschaftsjahr um rund 200.000 Stück auf 3,8 Millionen Batterien
gesteigert werden. Auch viele andere Unternehmen haben sich besser
geschlagen, als in den dunkelsten Momenten der "Krise" befürchtet
worden war. Jetzt geht es darum, wieder offensiv den Markt zu
bearbeiten: Die Automechanika soll dafür den Anstoß geben.