Alles an der Automechanika, die seit 1971 in der Messestadt am Main stattfindet, ist groß: 2008 nahmen über 161.000 Besucher aus 146 Staaten die weiten Wege über das knapp 300.000 Quadratmeter große Ausstellungsgelände auf sich, um 4.471 Aussteller aus 80 Ländern zu besuchen. Das Erfolgsgeheimnis der Schau: Sie ist seit Langem nicht nur Schrittgeber für den deutschen Markt, sondern auch für die Autobranche in vielen anderen Ländern.

Zeit nehmen!

Beispielsweise betont Walter-Michael Jordan, Geschäftsführer von Hella Handel Austria, dass die Automechanika nicht nur für seinen Mutterkonzern die "Leitmesse der gesamten Branche" darstellt. Wie vor zwei Jahren wird Jordan im Rahmen des repräsentativen Standes des Hella-Konzerns einen "Österreichertag" für die Kunden seines Hauses und die heimischen Fachmedien aufziehen. Aus der Sicht eines österreichischen Teilehändlers biete die Messe einen kompletten Überblick über den gesamten Markt sowie eine ideale Informationsplattform über aktuelle Produktentwicklungen und Trends- wenn man sich dafür die nötige Zeit nimmt.

Hans Ulrich Melchert, Aftermarket-Verkaufsleiter von Mahle für Deutschland, Österreich und die Schweiz, betrachtet die Automechanika als die wichtigste Ersatzteilmesse weltweit, weil sie unter anderem für neue Produkte eine angemessene Resonanz bietet. Dementsprechend aufgerüstet geht das Stuttgarter Unternehmen (mit vier Standorten in Österreich) nachFrankfurt. Einerseits werden neue Warengruppen wie Turbolader vorgestellt. Über weitere Novitäten wird bis zum Messebeginn Stillschweigen gewahrt, um echte Überraschungen landen zu können. Andererseits ist eine neuartige Motorshow geplant. In ihrem Rahmen werden Triebwerke aufund abgebaut, um die Kompetenz von Mahle im Motorteilebereich für den Aftermarket zu demonstrieren. Darüber hinaus beteiligt Mahle sich an einer Sternfahrt mit Oldtimern und Klassikern, die anlässlich der Automechanika vom Verein Freier Ersatzteilemarkt ausgetragen wird.

Lebendige Nachfrage

Für Ruville ist laut Verkaufsleiter Rainer Weis der Frankfurter Messeklassiker ebenfalls die mit Abstand wichtigste Plattform. Der hohe Stellenwert, den die Hamburger dem Event beimessen, spricht aus der Tatsache, dass die Standfläche für den heurigen Auftritt weiter vergrößert wurde. Wie in derVergangenheit sind echte Überraschungen für die Besucher des Ruville-Standes geplant. Vorgesehen ist die Vorstellung von neuen Produktgruppen vor allem auch in Richtung Lkw. Weis sprach gegenüber AUTO&Wirtschaft von einerüberraschend positiven Geschäftsentwicklung in den freien Werkstätten und entsprechend lebendiger Nachfrage.

Anstoß zur Offensive

Hoch hinaus will Banner, der einzige heimische Hersteller von Starterbatterien: Zum "österreichischen Abend" wurde die Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner, die bereits seit einigen Jahren von dem Linzer Familienunternehmen unterstützt wird, eingeladen. "Außerdem werden wir ein neues Top-Produkt für den Lkw-Sektor vorstellen", sagt Marketingleiter Günther Lemmerer, der weiters einen neuen Referenzkunden aus der Erstausrüstung sowie eine innovative Zubehörlösung für Kurzstreckenfahrer, die häufig mit Batterieproblemen zu kämpfen haben, ankündigt. Der AGM-Batterie werde ebenfalls viel Platz eingeräumt.

Wenn Banner in Frankfurt Zuversicht an den Tag legt, dann mit gutem Grund: Schließlich konnten die Absatzzahlen im letzten Wirtschaftsjahr um rund 200.000 Stück auf 3,8 Millionen Batterien gesteigert werden. Auch viele andere Unternehmen haben sich besser geschlagen, als in den dunkelsten Momenten der "Krise" befürchtet worden war. Jetzt geht es darum, wieder offensiv den Markt zu bearbeiten: Die Automechanika soll dafür den Anstoß geben.