Es sind tausende und abertausende Teile, die in den Lagern nur darauf warten, irgendwann in einem Auto eingebaut zu werden: Die Rede ist von Ersatz-und Verschleißteilen, die jedes Auto -egal welcher Marke, egal welchen Alters -irgendwann einmal braucht. Doch wohin gehen die Trends? Was ist am gefragtesten? Und wo sind die Ladenhüter?

Teile halten länger

"Seit einigen Jahren beobachten wir eine sehr positive Entwicklung im wichtigen Bereich der Fahrwerkkomponenten", sagt Lars Schwennesen, Chef von Trost inÖsterreich. "Egal ob Bremsen oder Radaufhängungen: Diese Teile werden stark nachgefragt." Eher ruhiger geworden sei hingegen der Absatz bei Auspuffen: "Hier werden die Teile immer besser und halten länger, daher ist auch die Nachfrage geringer geworden", beobachtetet man bei Trost. Ob es einen generellen Trend in Richtung bessere Qualität gebe, kann Schwennesen nicht bestätigen: "Doch im sicherheitsrelevanten Bereich sind die Leute auf jeden Fall eher bereit, mehr Geld auszugeben."

Immer mehr Schulungen

"Es ist für uns immer wichtig, Nischen zu finden, die die Kunden besonders ansprechen", sagt Martin Kögl, Ein-und Verkaufsmanager von Autobedarf Kastner in Innsbruck. So habe Kastner nun die Schwerpunkte Klimateile fürs Auto sowie Elektronik und Elektronikkomponenten bzw. auch das Bosch-Dieselmanagement,heißt es in der Zentrale in Innsbruck. Aufgrund der Komplexität dieser Bereiche müsse es vermehrt Schulungen geben: "Hier veranstalten wir verstärkt Kurse, in denen nicht nur das technische Wissen vermittelt wird, sondern in denen wir auch auf die gesetzlichen Vorschriften eingehen." Besonders freie Werkstätten und Karosseriebetriebe würden dieses Angebot gerne annehmen, sagt Kögl.

Auch 6.600 Teile für Motorräder

Welche der mehr als 250.000 Artikel besonders gefragt seien, sei schwer zu sagen, meint Richard Pleil, Marketingleiter bei Birner. Um weitere Kunden zu gewinnen, hat das jüngst von Perchtoldsdorf nach Wien übersiedelte Unternehmen nun auch Motorradteile im Sortiment: Man wisse, dass hier eine besondere Vielfalt an Teilen benötigt werde, die unkompliziert und in vernünftiger Qualität zu erhalten sein müssten. "Daher haben wir unser Zweiradsortiment mit Ersatzteilen in Erstausrüstungsqualität erweitert", sagt Pleil. Insgesamt seien nun stets etwa 6.600 Motorradteile vorrätig: Dazu gehören Materialien von TRW (Bremsklötze, Bremsleitungen, Bremsscheiben, Kupplungen und Lenker), Mann+Hummel (Hochleistungsfilter) sowie Schmiermittel, Öle sowie Variomatik-und Ölpumpriemen von Dayco und Gates.

97 Prozent der Teile stets im Lager

"Äußerst zufrieden" mit den Umsätzen der vergangenen Monate zeigt sich Rudolf Bayer, Marketingleiter bei Autoteile Klein. "Der Umsatzmix stimmt und neben dem Dauerbrenner Bremse sind wir heuer auch in den Bereichen Anhänge-Kupplung und Fahrwerk sehr erfolgreich." Bayer hebt hervor, dass sein Unternehmen nur zwei bis drei Prozent der nachgefragten Teile zukaufen müsse. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass bei Autoteile Klein 97 bis 98 Prozent der Verschleißteile stets lagernd sind. Vor allem in größeren Städten werden Werkstätten und Autohäuser vier Mal täglich beliefert. "Das heißt,dass unser Lkw alle zwei Stunden dort vorfährt und Teile bringt", sagt Bayer. Seiner Auskunft nach verlangen immer mehr Endkunden dezidiert nach Qualitätsware -vor allem in Bereichen, wo es um die eigene Sicherheit geht wie etwa bei Bremsen: "Hier führen wir Jurid, Herth+Buss und Zimmermann. Chinesischen Edelschrott bieten wir gar nicht erst an."

Autos sind im Schnitt zehn Jahre alt

Die Autos, in denen die Teile aus seinem Lager eingebaut werden, seien im Schnitt zehn Jahre alt, erklärt Klaus Hölbling von Car Parts. "Wenn es um Verschleißteile für Bremsen geht, sind die Fahrzeuge, für die wir unsere Teile liefern, natürlich auch etwas jünger. Doch bei Lenkungsteilen oder Radlagern ist es eher die Generation 10 plus", analysiert Hölbling. Stark nachgefragt seien heuer unter anderem Textar-Bremsen und LuK-Kupplungen, heißt es bei Car Parts. Doch auch im Bereich Fahrwerk und bei Lenkungsteilen gebe es mehr Kunden als in den vergangenen Jahren. "Wir sind zufrieden, das Geschäft läuft anständig." Daher seien die rund zwei Dutzend Mitarbeiter bei Car Parts auch stets voll beschäftigt. "Eine Ausweitung unseres Personalstands ist derzeit aber nicht geplant."