Jahrelang hatte das GTI-Treffen am Wörthersee kein gutes Image: junge Leute, die zum Biertrinken kamen, die mitten im Zentrum von Reifnitz "Gummi, Gummi" gaben und mit den Breitreifen ihrer tiefgelegten Boliden hässliche Streifen auf dem Asphalt hinterließen. Doch dann kam die Volkswagen-Zentrale in Wolfsburg auf die Idee, das Treffen mit stets rund 150.000 Fans unter ihre Fittiche zu nehmen. Seither trinken die Fans zwar immer noch, die Randalierer von einst sind aber weg und die Polizei hatte die Szene auch heuer wieder einigermaßen im Griff.

Wie wichtig dem VW-Konzern die Veranstaltung am Wörthersee mittlerweile ist, zeigte sich im Aufmarsch der Prominenz aus den Reihen von VW, Audi, Seat und Skoda: VW-Aufsichtsratsvorsitzender Ferdinand Piëch kündigte im Interview mit "AUTO&Wirtschaft" an, dass er die Veranstaltung zum 30-Jahr-Jubiläum 2011 noch einmal "toppen" wolle: "Gehen Sie davon aus, dass 2011 mehr als vier Marken vertreten sein werden." Porsche und Lamborghini gelten als heiße Kandidaten.

VW-Konzernvorstand Martin Winterkorn mischte sich in die Menge: "Die größte Fangemeinde des Konzerns ist hier -da müssen wir unsere Autos zeigen." Audi-Chef Rupert Stadler lobte die "phänomenale" Szene: "Unglaublich, mit wie viel Hingabe sich diese Leute ihren Autos widmen." Seat-Boss James Muir kam aus Barcelona, um für eine geplante Veranstaltung in Spanien zu lernen: "Man muss das Rad ja nicht neu erfinden." Auch Wolf-Dieter Hellmaier, Geschäftsführer von Porsche Austria, zeigte sich begeistert: "Das ist die größte VW-Party: Wir werden uns sicher weiterhin beteiligen." (MUE)