Von wegen Rückzug: Seit Shell den Schmierstoffvertrieb an Haberkorn
Ulmer abgegeben hat, kümmert sich das Vorarlberger Unternehmen mit
besonderem Einsatz um die Betreuung der Kunden.
Wir sind beinahe eine Firma in der Firma", lacht Ing. Friedrich
Hartmann. Der langjährige Branchenkenner ist bei Haberkorn Ulmer für
den Schmierstoffvertrieb verantwortlich. Ebenso wie
Marketingspezialist und Key Account Manager Wolfgang Schneider blickt
er auf umfassende Erfahrung bei Shell zurück. Im Frühjahr 2008
stießen die beiden Manager zum auf Industrie- und Gewerbekunden
spezialisierten Dienstleister Haberkorn Ulmer. Was hat sich seither
verändert?
Bemerkenswerte Lieferfähigkeit
"In Wien-Oberlaa steht uns ein 6.500 Palettenplätze umfassendes
Schmierstofflager zur Verfügung", erzählt Hartmann. Dieses sorge für
einen Verfügbarkeitsgrad von 97 bis 98 Prozent: eine im
Branchenvergleich bemerkenswerte Lieferfähigkeit, auf die man bei
Haberkorn Ulmer zurecht stolz ist.
Für die Betreuung der Schmierstoffkunden stehen 23 Mitarbeiter zur
Verfügung. Fünf davon kümmern sich im Außendienst um die wachsende
Kundengruppe der Autohäuser und Werkstätten. Derzeit vertrauten knapp
700 Kfz-Betriebe auf die Marke Shell, erklärt Hartmann: "Wir sind
laufend um weitere Partnerschaften bemüht." Hinzu kommt die
Kooperation mit dem Teilehändler Derendinger, der vor allem freie
Werkstätten beliefert.
"Gewaltige Voraussetzungen"
Warum soll sich ein Kfz-Betrieb für Shell entscheiden? Schneider
fallen viele Antworten ein. Zum einen biete die renommierte Marke
"gewaltige Voraussetzungen", denn die Produktqualität und die damit
verbundene Preispositionierung sei den Kunden seit Jahrzehnten
bekannt: "Die Marke Shell hat keinen Erklärungsbedarf."
Zum anderen betont Schneider die fairen Vertriebsbedingungen. Den
Verkauf in der "Großfläche", also über Baumärkte oder Zubehörketten,
habe man weitestgehend eingestellt. Das österreichische
Tankstellennetz von Shell sei mit seinen knapp 280 Standorten keine
Konkurrenz, sondern eher ein Imagefaktor, der den Autofahrern zudem
Marktpräsenz und Versorgungssicherheit signalisiere.
In neuem Kleid
Technisch erfüllen die Motoröle von Shell höchste Ansprüche. Aktive
Reinigungstechnologie, Oxidationsund Scherstabilität zählen zu den
Vorteilen der Helix-Reihe, die im März ihrem jüngsten Relaunch
unterzogen wurde. Dabei wurde unter anderem eine neue Nomenklatur
eingeführt, die von Helix HX3, HX5 und HX7 bis zum Spitzenprodukt
Helix Ultra reicht.
Begleitet wurde der Relaunch von umfangreichen Marketingmaßnahmen.
Bis Ende Juli werden diese mit einer Kampagne rund um den
"Nachfüllliter" fortgesetzt, für die Vertriebspartner gibt es im Zuge
dessen zahlreiche Verkaufshilfen.
Stabiler Markt
Vor dem Hintergrund eines Gesamtmarkts, der sich nach jahrelangen
Rückgängen wieder stabilisiert habe, warnen Schneider und Hartmann
vor überzogenen Wachstumserwartungen. Als traditionell zweitstärkster
Anbieter sei man bestrebt, den Vorsprung auf die dahinter liegenden
Wettbewerber auszubauen. Anstelle einer kurzfristigen
Umsatzmaximierung trachte man aber vorallem nach einem: zufriedene
Kunden, denen der Schmiermittelvertrieb einträgliche Margen
ermöglicht.