Wer in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht hat, den Worten
von Gustav Oberwallner folgen zu dürfen/müssen, konnte das
tragikomische Schauspiel bestaunen, wie ein grundanständiger und
gebildeter Bundesgremialchef angesichts der Krise im
Automobilgeschäft in seiner Basis dennoch die Bodenhaftung verlor.
Nun bekam er die Rechnung dafür präsentiert und findet sich in der
nächsten Amtsperiode an die zweite Stelle gereiht.
Dabei ist die Leistungsbilanz von Oberwallner und seinem Team
durchaus herzeigbar. Nur: Außerhalb der Kämmerer nimmt kaum einer
Notiz davon, weil in heutiger sensationslüsterner Zeit nur
Topereignisse auffallen!
Auf Oberwallners Amtsnachfolger Burkhard W. Ernst wartet eine
Herkules-Aufgabe. Nach erfolgtem Weiheakt am 2. Juni 2010 muss er
vorsichtig mit der Aufweichung der die Wirtschaft behindernden
Kammerstrukturen beginnen (20 Zentimeter Kammergesetz bestimmen
seinen Weg), will er seiner Amtszeit nachhaltig den Stempel
aufdrücken. Harte Zeiten stemmen sich seiner politischen Arbeit
entgegen, denn die Regierung spart -wieder zulasten der Autofahrer!
Im Sinne des Autohandels diese Ketten sprengen zu können, bedarf der
uneingeschränkten Hilfe aus den Landesgremien, um bundes-und
EUpolitisch wieder ernst genommen zu werden.
Nun wird Ernst nicht mit dem Finger auf andere zeigen können, sondern
muss zunächst sein eigenes Gremium auf seine Verhaltensweise
einschwören. Im Kreis der Eitelkeiten und Egoismen ist das in sich
ein schwieriger Prozess.
Ideen und Grundlagen zur Zukunftsgestaltung einer zeitgemäßen
Kammervertretung müssen vom Mitglied ausgehen, sollten als
Tischgespräch im Bezirkskreis geboren werden.
Beides zusammengefügt, wird es der Arbeit von Ernst&Co. im
wirtschaftspolitischen Netzwerk jenes Gewicht verleihen, das nötig
ist, damit der Autohandel wieder ernst genommen wird, fügt sich
illusionslos ins Geschehen