Die HDI Versicherung baut ein Partnernetz auf. Echte
"Schadenssteuerung" sei das aber nicht.
In Deutschland ist das Wort berüchtigt: Vor allem Lack-und
Karosseriebetriebe stöhnen unter der Knute der Versicherungen, die im
Gegenzug zu satten Rabatten Schadensfälle in gewisse Werkstätten
lenken. Hierzulande wird Schadenssteuerung bislang nur von der
Allianz, und das in deutlich abgemilderter Form, betrieben. Doch nun
lässt die HDI mit einem vorerst 48 Partner umfassenden Netz
aufhorchen. Ein Dammbruch?
"Es geht uns nicht darum, Schadensfälle zu steuern", entgegnet
Michael Glück, Leiter der Schadensabteilung. Für das Unternehmen
bedeute das Netz nur eine "schwarze Null", der wahre Profiteur sei
der Kunde. Er erhält 11 Prozent Nachlass auf alle Arbeiten an
Mechanik und Karosserie, im Kasko-Schadensfall reduziert sich der
Selbstbehalt um 50 Prozent.
"Zweifellos Werbeeffekte"
Als Bundesinnungsmeister der Karosseriebauer ist Arthur Clark zwar
ein entschiedener Gegner der Schadenssteuerung, kann der neuen
Initiative der HDI aber auch positive Aspekte abgewinnen: So gebe es
"zweifellos gewisse Werbeeffekte für teilnehmende Betriebe".
Seitens der HDI betonen Glück und Vorstandsvorsitzender Günther Weiß,
dass es den Kunden weiterhin freistehe, ob sie die Partnerbetriebe
aufsuchten. Bis Jahresende werde man das Netz auf 80 Standorte
ausbauen. Schon jetzt sind unter den Partnerwerkstätten prominente
Namen wie Salis&Braunstein, Lifag oder Friedrich Reiter,
Landesinnungsmeister der Wiener Karosseriebauer: "Wir haben schon die
ersten Aufträge bekommen", berichtet der Funktionär, der vor
deutschen Verhältnissen "eigentlich keine Angst" hat.