Renault packt im Elektroautomarkt, der für viele langsamer als erwartet anläuft, den Stier bei den Hörnern: Weil Leistbarkeit und Verfügbarkeit 2011 die Kernthemen bei Elektroautos sind, verkündet der Hersteller: "Renault spricht sicher nicht als Erster über Elektroautos. Aber wir sorgen als Erster dafür, dass jeder eines fahren kann."

Auslieferung von E-Autos ab Ende 2011

InÖsterreich beginnt die Auslieferung batteriebetriebener Modelle im November 2011. Zunächst werden Fluence Z.E. und Anfang 2012 der Kangoo Express Z.E. erscheinen, den Renault auf dem Genfer Salon auch in der Langversion Kangoo Maxi Z.E. zeigt, die auf Wunsch auch als Kombi mit fünf Sitzplätzen lieferbar ist. Die Kleinlieferwagen haben gegenüber den fossilbetriebenen Versionen uneingeschränkten Nutzwert -sie bieten das gleiche Ladevolumen, gleiche Nutzlast -und 170 km Reichweite. Ab Frühjahr 2012 folgen mit Twizy (Citymobil) und im Herbst Zoé (Clio-Klasse) zwei ausschließlich für denElektroantrieb konzipierte Modelle.

Elektroautos sind Händlersache

Heuer konzentriere sich RenaultÖsterreich auf die ausgiebige Schulung der Verkaufs-und Servicemitarbeiter, erklärt Generaldirektor Guillaume de Vulpian. Dadurch werde "sichergestellt, dass Interessenten von Elektroautos auf topkompetente Mitarbeiter in allen Bereichen treffen." Für Vertrieb, Service und Wartung sind -zunächstneun -Expertenbetriebe in den Landeshauptstädten zuständig. Sie sind Teil des Händlernetzes. Ein Prinzip von Renault sei, die Autos nicht über andere zu vertreiben, bestätigt Dorit Haider, Renault Direktor Öffentlichkeitsarbeit.

Auto und Batterie separat

Um das Elektrofahrzeug für breite Schichten erschwinglich zu machen, ein Auto mit Batterie aber für viele unerschwinglich wäre, trennt Renault im Vertrieb das Auto und die Batterie: Während der Kunde das Auto wie gewohnt kauft oder least, wird Renault die Lithium-Ionen-Batterien vermieten: Für Kangoo/Kangoo Maxi Z.E.wird die Monatspauschale für den 22 kWh-Akku zum Beispiel 72 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer betragen. Der Händler bietet das Paket an, bei dem zum Beispiel das Thema Stromversorgung im Rahmen von Partnerschaften abgewickelt wird.

Staatliche Subvention erwünscht

Nach Ansicht von Generaldirektor de Vulpian wären trotzdem auch staatliche Förderungen in der Höhe von 5.000 Euro für das Elektroautogeschäft nötig -derzeit können bekanntlich ausschließlich Firmen die Förderungen in Anspruch nehmen. Renault hat, so Vulpian, im 2010 um 11 Prozent geschrumpften Privatkundenmarkt mehr Autos verkauft als2009. Von Oktober bis Dezember 2010 war Renault die zweitstärkste Marke im österreichischen Privatkundengeschäft und per Jahresende 2010 entfiel mehr als die Hälfte (exakt: 51,4 Prozent) der Renault Neuzulassungen auf Privatkunden. Die "echte Entscheidung für unsere Palette" bestätige, so Vulpian, die hohe Produkt-und Servicequalität der Marke. Laut Kundenbefragungen sind 96,9 Prozent der Kunden mit ihrem Neuwagenkauf sehr zufrieden und würden Fahrzeug und Händlerbetrieb weiterempfehlen. Die österreichischen Renault-Händler erhielten im markeninternen europäischen Vergleich die besten Noten.