Was der Reifengroß-und Einzelhandel in allen seinen Vertriebsfacetten
im letzten Jahr geleistet hat, ist wahrlich ein Grund zum Feiern.
Weder durch Widrigkeiten im Preiskampf noch durch den Absatzdruck der
Industrie ließ sich der Reifenhandel davon abhalten, seine
Existenzgrundlage zu stärken.
Und das, obwohl viele die
Winterreifen"pflicht" organisatorisch für mehr als problematisch
gehalten haben.
Zum Ausruhen bleibt dennoch keine Zeit. Der Reifen(fach)handel muss
sich täglich neu profilieren und sich ständig neuen Herausforderungen
stellen. Der gute Geschäftsverlauf 2010 muss genutzt werden, um neben
der Stärkung der Eigenkapitalquote Investitionen in den Ausbau von
Lagerkapazitäten, in Maschinen und Personal zu tätigen.
Das heißt jetzt fit machen für die Zukunft und für weniger freundlich
verlaufende Zeiten.
Fit machen auch für die Industrie, die erkennbar weniger Rücksicht
auf Händler nimmt, die noch althergebracht ihre Order im letzten
Augenblick tätigen. Inzwischen operieren Vertriebskanäle, an die die
Industrie ihre Reifen mit geringeren Logistikkosten und
Zahlungsrisiken verkaufen kann. In Österreich sind daskeine zwei
Dutzend. Dagegen zu protestieren, wie sich das einige konservativ
eingestellte Reifenhändler wünschen, ist genau so sinnlos, wie einen
frühen Wintereinbruch herbeizusehnen.
Der Reifenhandel muss sich den veränderten Industrieprozessen und
Kundenbedürfnissen anpassen. Die sind zurzeit nicht veränderbar.
Übrigens: Haben Sie schon Ihre Sommerreifenbevorratung fixiert
-natürlich mit einer Klausel, die Ihnen marktgerechte Einstandspreise
zubilligt?
Kunden wechseln zu Wettbewerbern, die in ihren Geschäftsabläufen
modern und reaktionsschnell in Verfügbarkeit und Preistransparenz
operieren. Wer diesen Prozess beherrscht, zählt zu den Gewinnern.
Beschäftigen Sie Ihren Optimismus im Blickwinkel eines real kaum
wachsenden Sommerreifenbedarfs. Nutzen Sie Reifenbörsen, bei denen
Sie Ihre allfälligen Überbestände auch anderwärtig vermarkten können.
Organisieren Sie sich so, dass von der Industrie verordnete
Preiserhöhungen -zwischen 4 und 8 Prozent -in gleicher Form auch an
den Kunden weitergereicht werden können.
Rundherum viel Erfolg!