Trotz vorsichtiger Prognosen ist Continental samt Semperit und allen
nachgelagerten Reifenmarken "ausverkauft" und dennoch ist kein
weiterer Handlungsbedarf für 2011 vorgesehen.
Für das Sommergeschäft sind die Maßnahmen zur Kapazitätserhöhung in
der Reifenproduktion weitgehend ausgeschöpft. Die Erstausrüstung
fordert ihre Mengen, sodass im Ersatzbedarf die eine oder andere
Lücke in der Nachbestellung entstehen kann. "Allerdings", sagt
Nikolai Setzer, Vorstand Pkw-Reifen im Continental-Reifenkonzern,
"ist die Liefersituation nicht so angestrengt wie für Winterreifen im
Herbst 2010."
Um alle Vertriebskanäle nach jetziger Betrachtungsweise ausreichend
befriedigen zu können, wird es bis 2012 dauern, zusätzliche
Produktionskapazitäten anzustarten.
Planungssicherheit
Im Duktus von Continental ist im deutschsprachigen Wirtschaftsraum
die aktuelle Verfügbarkeitsstrategie deckungsgleich: Nur eine
rechtzeitige Bevorratung gibt der Industrie Planungssicherheit.
Mag. Roland Welzbacher, Geschäftsführer der Handelsrepräsentanz
Semperit Reifen GmbH am Sitz in Wiener Neudorf, avisiert unter den
gegebenen Bedingungen neue und modifizierte Vertriebsstandards, die
Lieferant und Kunde mehr denn je in den Dialog führen, um
partnerschaftlich durch einen Abstimmungsprozess mögliche
Lieferprobleme minimieren zu helfen.
Marketing-Oldboy Wilhelm Krejci sieht seine Organisation im
Reifen(fach)handel bereits in Arbeit für die Winterreifensaison 2012,
um nach bisherigen Vermutungen tatsächlich Lieferprobleme größeren
Ausmaßes zu verhindern. "Das Sommerreifengeschäft mit dem
leistungsstarken Groß-und Einzelhandel ist gelaufen, das Wachstum
moderat, aber nicht aufsehenerregend."
Die besondere Aufgabe der Continental-Reifengruppe besteht darin, im
Handel für ausgewogene Verteilung zu sorgen und allfällige
Nachbestellungen im Sinne der Kundenzufriedenheit im Griff zu
behalten. "Alle Operationen werden rohstoffbedingt von mehreren
Preissteigerungswellen erfasst", skizziert Welzbacher einen stabilen
Marktzustand im Sommer. Dazu zählt optimierte Sortimentsgestaltung
und eine allgemein gute finanzielle Verfassung der Handelsbetriebe.
Bedarfsgerechter Vermarktung wird das Wort gesprochen. An
Überstockung der Händlerläger denkt zur Zeit niemand. So erübrigt
sich für Continental die Frage, wer im Fall von Absatzproblemen
darauf sitzen bleibt.