Für das Sommergeschäft sind die Maßnahmen zur Kapazitätserhöhung in der Reifenproduktion weitgehend ausgeschöpft. Die Erstausrüstung fordert ihre Mengen, sodass im Ersatzbedarf die eine oder andere Lücke in der Nachbestellung entstehen kann. "Allerdings", sagt Nikolai Setzer, Vorstand Pkw-Reifen im Continental-Reifenkonzern, "ist die Liefersituation nicht so angestrengt wie für Winterreifen im Herbst 2010."

Um alle Vertriebskanäle nach jetziger Betrachtungsweise ausreichend befriedigen zu können, wird es bis 2012 dauern, zusätzliche Produktionskapazitäten anzustarten.

Planungssicherheit

Im Duktus von Continental ist im deutschsprachigen Wirtschaftsraum die aktuelle Verfügbarkeitsstrategie deckungsgleich: Nur eine rechtzeitige Bevorratung gibt der Industrie Planungssicherheit.

Mag. Roland Welzbacher, Geschäftsführer der Handelsrepräsentanz Semperit Reifen GmbH am Sitz in Wiener Neudorf, avisiert unter den gegebenen Bedingungen neue und modifizierte Vertriebsstandards, die Lieferant und Kunde mehr denn je in den Dialog führen, um partnerschaftlich durch einen Abstimmungsprozess mögliche Lieferprobleme minimieren zu helfen.

Marketing-Oldboy Wilhelm Krejci sieht seine Organisation im Reifen(fach)handel bereits in Arbeit für die Winterreifensaison 2012, um nach bisherigen Vermutungen tatsächlich Lieferprobleme größeren Ausmaßes zu verhindern. "Das Sommerreifengeschäft mit dem leistungsstarken Groß-und Einzelhandel ist gelaufen, das Wachstum moderat, aber nicht aufsehenerregend."

Die besondere Aufgabe der Continental-Reifengruppe besteht darin, im Handel für ausgewogene Verteilung zu sorgen und allfällige Nachbestellungen im Sinne der Kundenzufriedenheit im Griff zu behalten. "Alle Operationen werden rohstoffbedingt von mehreren Preissteigerungswellen erfasst", skizziert Welzbacher einen stabilen Marktzustand im Sommer. Dazu zählt optimierte Sortimentsgestaltung und eine allgemein gute finanzielle Verfassung der Handelsbetriebe. Bedarfsgerechter Vermarktung wird das Wort gesprochen. An Überstockung der Händlerläger denkt zur Zeit niemand. So erübrigt sich für Continental die Frage, wer im Fall von Absatzproblemen darauf sitzen bleibt.