Die "großen" Kammerwahlen sind geschlagen. Bei Redaktionsschluss
standen weder Ergebnis noch Zuspruch der (Zwangs-)Mitglieder fest.
Die Prognose, dass sich die Wahlbeteiligung gegenüber den 48 Prozent
des Jahres 2005 kaum verbessert hat, sei hier gewagt. Die "kleinen"
Wahlen folgen aber noch, und die sindin mancher Hinsicht wichtiger:
So entscheiden im Fahrzeughandel 27 Wahlmänner zwischen Gustav
Oberwallner und Burkhard Ernst. Dass um diese Stimmen heftigst
gebuhlt wird, versteht sich von selbst. Die Emotionen kochen hoch,
das Nervenkostüm ist zerrüttet, hinter jeder Aussage wird eine
Intrige vermutet. Showman oder Analytiker, Multiunternehmer oder
Rund-um-die-Uhr-Funktionär: Die Unterschiede könnten kaum größer
sein. Dennoch hat der Wirtschaftsbund die Katze im Sack verkauft.
Interessenvertretung ist nicht nur Landessache. Wenn die Wähler nicht
wissen, wem ihre Stimme auf "großer"Ebene nützt, wird das ihr
Interesse kaum heben.